“Es gibt Gerüchte, dass Ex-SPÖ-Chef Christian Kern eine neue ,Partei der besten Köpfe’ mit Ex-Vizekanzler Mitterlehner und dem EU-Abgeordneten Karas starten will. Wäre diese Partei für Sie im Prinzip wählbar?” – diese Frage stellt derzeit das Linzer Meinungsforschungsinstitut market hunderten Österreichern. Ob diese Erhebung von Christian Kern (56), von möglichen Finanziers oder aber aus Interesse der Demoskopen gestellt wird, ließ sich bisher nicht klären.

Den Meinungsforschern ist die Kern-Frage allerdings ein ernstes Anliegen: Sie reihen die (noch gar nicht gegründete) Partei des Ex-Kanzlers, der nur knapp 20 Monate im Amt war, in eine Linie mit der “ÖVP mit Nehammer”, “SPÖ mit Rendi-Wagner” und der “FPÖ mit Herbert Kickl” bei einer angenommenen Sonntagsfrage nach dem Wahlverhalten.

Die aktuell laufende Meinungsumfrage von market - Kern wird konkret abgefragt.

Bisher dementierte Kern den Plan einer Parteigründung

Bisher hat der eher glücklose Ex-SPÖ-Chef, der auch aufgrund der selbst von seiner Partei mit 530.000 Euro finanzierten Tal-Silberstein-Affäre samt ihren miesen Dirtycampaigning-Aktionen gescheitert ist, alle Comeback-Gerüchte dementiert: Auch als kürzlich oe24 von einem vertraulichen Essen Kerns mit Reinhold Mitterlehner berichtet hat, wurde ein politisches Motiv für dieses Treffen zurückgewiesen.

Jetzt zeigt aber diese aktuelle market-Studie: Auch Meinungsforscher nehmen die möglichen Vorbereitungs-Gespräche von Christian Kern durchaus ernst. “Wer Kerns Ego kennt, weiß natürlich, dass dies sehr wohl alles stimmen kann”, hörte der eXXpress dazu aus der SPÖ-Führung.

Aus der aktuellen market-Umfrage: Kerns neue Partei in einer Reihe mit den anderen Fraktionen.

Für die SPÖ wäre ein Antreten Kerns eine Katastrophe

Für die SPÖ wäre ein Antreten von Christian Kern als Parteichef einer neuen Links-Partei eine ziemliche Katastrophe: Eben noch von diversen Meinungsforschern auf über 30 % Stimmanteil bei Umfragen gehoben, könnte die SPÖ dann durch die neue Kern-Partei bis zu einem Drittel der möglichen Wähler verlieren – und wäre wieder deutlich hinter der ÖVP.

Für die Kanzler-Partei ist ein mögliches Überlaufen von Mitterlehner und Karas zu einer neuen Links-Partei auch nicht angenehm, aber durchaus verschmerzbar: Beide ÖVP-Politiker vertraten schon seit längerem nicht mehr die Linie von Sebastian Kurz und vom aktuellen Kanzler Karl Nehammer.

Für Christian Kern haben durchaus noch viele Österreicher Sympathien, da er stets vermitteln konnte, tatsächlich das Land neu gestalten zu wollen.

Allerdings hat der Ex-SPÖ-Chef zwei Schwachstellen: eine oft gezeigte Selbstverliebtheit – und seinen Sohn, der als nur mittelmäßig erfolgreicher Anti-Corona-Plastikschild-Unternehmer auf Social-media-Plattformen Mitmenschen attackiert und irritierende Postings verfasst.

Ex-Kanzler Christian Kern (56) bei einem Moskau-Besuch.

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Kommentare

  • rowischin sagt:

    @ Speedy: sehr gut analysiert. Aber ich ergänze, all das dient nicht einer anderen Linie der SPÖ, sondern nur dem Kern, da dieser wieder Kanzler werden möchte, es dient seinem Ego, er ist genauso ein Linker wie P.R.W. Und Ludwig strebt eine Ampelregierung an, anders geht es sich nicht aus und siehe auch die Neos in Wien. Ich füge noch hinzu, der Plan begann mit Ibiza und der Mastermind dahinter heißt S u K und das Parteiensplitting kennen wir schon, daraus sind die Grünen, das Liberale Forum, die Neos entstanden, damit kann man noch ein Paar Grüne abschöpfen, die mit Grün nicht mehr mit können. Dann haben wir sehr ” Helle Köpfe ” in der Regierung 😂. Mir wird Übel. Weit sind wir mit solchen Leuten gekommen.😖😖😖

  • Johannes sagt:

    Christian Kern, Reinhold Mitterlehner, Othmar Karas gut dazupassen würden noch die zwei von Raiffeisen, sicherlich wäre auch noch Platz für ein paar Staatskünstler, ganz wichtig viele NGO-Vertreter, auch aus Caritas, Diakonie und Volkshilfe muß wer dabei sein, ein paar abgehalfterte Journalisten, für die Startfinanzierung ein Baulöwe wäre auch nicht schlecht. An Pilz würde man wohl nicht vorbeikommen will man den ganz linken Saum nicht vernachlässigen.
    Eine Frau Schmid(t?) vielleicht, denn die Quote ist das Um und Auf wenn die nicht 70 Prozent ausmacht braucht man gar nicht erst beginnen. Trotz der vielen Querköpfe wird es ohne Vertreter der wahren Queren auch nicht gehen. Ganz wichtig Kinder nicht vergessen sie sind die wahren Mächtigen wenn es darum geht das Klima zu retten, niemand kann ihnen fachlich das Wasser reichen.
    Wenn ich vielleicht einen kleinen Beitrag leisten könnte so beim Parteinamen, Regenbogen bietet sich geradezu an.

  • noha sagt:

    Italienischen Verhältnissen wären da Tür und Tor geöffnet. Eine 4-er Koaltion, das hatten wir noch nicht. Der Herr Draghan Popovic, sorry er heisst ja Mario kann da helfend zur Seite stehen. Ob damit der Herr Nehammer einverstanden ist, bleibt abzuwarten. Der Herr Karras könnte mit dem Herrn Nehammer ein Intimgespräch führen, sofern er nicht wieder auf Mission ist…

  • Berthold sagt:

    Sollte es Kern schaffen, eine neue Partei im Stil der deutschen “Die Linken” zu etablieren, traue ich dieser Partei ein Mitmischen im Parlament zu. Mit Rendi-Wagner hat sich die SPÖ von den Menschen weiter entfernt, ein intellektueller Aufbruch fand nicht statt, in der Opposition zeigt die SPÖ ein verhaltenes, aber weitgehend jämmerliches Bild. Die gegenwärtig günstigen Umfragen könnten ordentlich täuschen, weil sie möglicherweise nur der Wut der Menschen über die verkorkste Coronapolitik und das schwache Entgegenwirken gegen die hohe Inflation entspringt. Eine neue Partei mit Christian Kern könnte für manche in diesem Land interessant sein. Ich denke, dass die FPÖ bei den nächsten Wahlen trotzdem besser abschneiden wird als derzeit in den Umfragen suggeriert wird. Aus Sicht der FPÖ ist es meiner Meinung nach vollkommen egal, ob sie sich inhaltlich mit der SPÖ oder einer Partei Kern auseinandersetzt. Die SPÖ scheint mir der FPÖ sachlich-inhaltlich nicht gewachsen zu sein. Ob es Kern sein wird, wird sich zeigen, er könnte einen Beitrag für die politische linke Meinungsbildung leisten, wozu die SPÖ schon länger nicht mehr richtig imstande ist. Falls Kern erfolgreich sein sollte, könnte er über Umwegen ein Schutzschild gegen das Siechtum der österreichischen Sozialdemokratie werden. Innerhalb der SPÖ sind die Strukturen so sehr verkrustet, dass ein Neubeginn nicht denkbar ist. Vielleicht wird dann klarer, was die Linken wirklich wollen, es wirkt von ihnen alles so wischi-waschi. Die FPÖ wird jedenfalls von diesen Parteigründungs-Avancen nicht berührt, ÖVP, Grüne und Neos dagegen sehr wohl. Und natürlich die SPÖ, die hätte ich jetzt glatt vergessen. Sollte Kern wirklich antreten, wird Rendi-Wagner durch Doskozil ersetzt werden.

  • Rechtsausleger sagt:

    Kern, Mitterlehner, Karas als “Partei der besten Köpfe” – der erste April ist aber schon länger vorbei…

  • wallenstein sagt:

    also von Hacklern hat er bestimmt zumindest so viel ahnung wie die erfolglose Rendi. Und sollte er mit ein paar abgehalfterten Schwarzen eine neue Partei gründen dann wäre das der Tod der Pinken mit deren hysterischen Vorsitzenden und hoffentlich auch der Grünen. Die FP hat sich gut positioniert – von den alten Großparteien würden sie jedenfalls satte Anteile einfahren. Könnte mir vorstellen dass so was klappt – spätestens wenn die Folgen der Urkaine- udn Corona Politik durchschlagen und die Menschen für diese Fehler zahlen müssen.

  • Pfeifenstierer sagt:

    Das wäre sicher lustig. Vielleicht noch eine Koalition mit der MFG, und Marko Pogo als Bundespräsidenten.

  • bacterium sagt:

    Haha, ja super. Es sind noch ein paar hübsche Regenbogenfarben frei, zB lila oder gagerlgelb. Vielleicht gibt’s dann eine Viererkoalition. Hauptsache es ist alles schön bunt hier.

  • Octavian sagt:

    Der ÖBB-Millionär ist sicher der perfekte Kandidat für eine Hacklerpartei. Der kennt sich aus, weil der Papi ein Taxler war und weil er selbst einmal für 20 Minuten als Pizza-Lieferant gearbeitet hat.

    Voll authentisch dieser Typ. Noch weltfremder als Rendi-Wagner.

  • Speedy sagt:

    Spätestens nach dem Interview auf oe24 vom 27.04.2022 von Rudi Fußi war klar, dass er eine neue Liste oder eine neue Führung der SPÖ anstrebt.
    Auch interessant die Gäste beim “Pilz Salon” – erster Gast C. Kern und zweiter R. Mitterlehner. Bin neugierig wer als dritter Gast eingeladen wird? Doskozil oder O. Caras?
    M. Ludwig der mastermind der SPÖ würde eine Koalition mit der ÖVP einer Ampelkoalition vorziehen und deshalb muss alles unternommen werden um die längst mit allen Mitteln angestrebte sozial liberale Allianz zu erzwingen.
    R. Fußi ehemaliger PR Berater von C. Kern, der wiederum Doskozil berät arbeiten scheinbar schon intensiv an einer Neugestaltung.
    Das Ibiza-Video hat nur einen Teilerfolg gebracht nämlich das Brechen der Mehrheit der bürgerlich rechten Parteien. Jetzt kommt der nächste Schritt die SPÖ Führung (wer auch immer das sein mag) auf eine Ampelkoalition einzuschwören.
    War das Telefonat von Luwig mit dem Fake Klitschko Teil dieses Planes? Wird man Ludwig zum Rücktritt drängen und somit die SPÖ auf eine andere Linie einschwören?
    Was ist noch alles möglich in der Politik? Die Menschen haben kein Vertrauen mehr und sehnen sich endlich nach korrekter Sachpolitik statt Intrigenspielchen.

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