Die Anekdote präsentierte der demokratische US-Präsident nicht etwa passend zu Helloween, er trug sie öffentlich vor ernstem Hintergrund bei einem Wahlkampfauftritt in Pittsburgh vor Stahlarbeitern vor. Der Inhalt sorgte für Aufsehen. Demnach sei sein Onkel Ambrose J. Finnegan als Unterleutnant der US Army im Zweiten Weltkrieg über Neuguinea abgeschossen worden. Seine Leiche sie nie gefunden worden. Kein Wunder, weil es dort sehr viele Kannibalen gab, sagte Biden.

Die Anekdote über die Kannibalen gab Biden auch vor Journalisten zum Besten. Der US-Präsident hatte zuvor bei einem Besuch bei einem Kriegerdenkmal in seiner Heimatstadt Scranton seinem Onkel die Ehre erwiesen. Dieser war 1944 gestorben, als Biden noch ein Kleinkind war. Dass seine sterblichen Überreste verspeist worden sein könnten, ist allerdings mehr als unwahrscheinlich, wie Nachforschungen ergaben.

Bidens Onkel ertrank laut Nachforschungen im Meer

Die für vermisste Soldaten zuständige Pentagon-Dienstelle DPAA teilte mit, dass das Flugzeug mit Bidens Onkel tatsächlich auf einem Kurierflug nach Neuguinea “aus unbekannten Gründen” vor der Küste eine Notlandung im Wasser habe durchführen müssen. Das Flugzeug sei auf der Meeresoberfläche aufgeschlagen, drei Besatzungsmitglieder seien nicht mehr aufgetaucht. Ein Erkundungsflug am nächsten Tag habe keinerlei Spuren des vermissten Flugzeugs oder der Besatzungsmitglieder mehr entdeckt. Kannibalen müssten schon nach Ambrose Finnegan getaucht haben.

Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre erklärte, der Präsident habe die Geschichte seines Onkels hervorgehoben, weil er damit seine Unterstützung für Veteranen des US-Militärs habe unterstreichen wollen. Er habe sich damit vom Ex-Präsidenten und designierten republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump abgrenzen wollen, der im Kampf getötete US-Soldaten als “Loser” und “Trottel” beleidigt haben soll.