Der Verband der österreichischen Sportfachhändlergemeinschaft wird in den nächsten Tagen ein gerichtliches Insolvenzverfahren beantragen. Die 229 Sport-2000-Händler mit 367 Geschäften in Österreich sind aber selbstständige Unternehmen und von der Sanierung nicht betroffen. „Wir werden alles daran setzen, die Händler weiter mit Ware zu versorgen”, sagt Sport-2000-Chef Holger Schwarting.2021/22 erzielte die Zentrasport-Genossenschaft mit Sitz in Ohlsdorf mit 85 Beschäftigten einen Umsatz von 235 Mio. Euro. „Die Beantragung des Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung ist notwendig, um unsere Gemeinschaft für die Zukunft zu sichern und die Liquidität wiederherzustellen”, erklärt Schwarting.

Sanierung wird angestrebt

Das Unternehmen strebt eine Sanierung an. „Aktuell gibt es gute Gespräche bezüglich einer Zusammenarbeit mit der ANWR Group. Diese Option wird intensiv geprüft”, so Schwarting. Die deutsche Einkaufsvereinigung ist an einer gemeinsamen Zukunft interessiert. Ein erster Schritt wird mit der Übernahme des Zentralregulierungsgeschäfts für die angeschlossenen Händler durch die DZB Bank der ANWR Gruppe gemacht. In der Schweiz und in Deutschland arbeitet Sport 2000 bereits mit der DZB Bank zusammen. Vorteil für Lieferanten ist, dass die Bank in Zukunft das Risiko eines Zahlungsausfalls übernehme.

Allgemeine Einstellungen

Sport 2000 steigerte den Umsatz im abgelaufenen Jahr um 14 Prozent auf 735 Mio. Euro. „Lieferkettenengpässe und verändertes Kaufverhalten aufgrund der Inflation haben aber zu übervollen Lagern sowie Zahlungsverschiebungen bei einigen Händlern geführt“, räumt der Verband ein. „Diese Entwicklungen strapazierten die Liquidität der Genossenschaft zunehmend im Laufe des Jahres”, sagt Schwarting. Das momentane wirtschaftliche Umfeld im Handel wird deshalb von den Banken sehr kritisch gesehen. “Im Handel sind Schwierigkeiten aufgeschlagen – ob Kika/Leiner, Salamander, Forstinger oder Gerry -, das hat Auswirkungen auf die Risikobeurteilung der Banken.”