Während Violett am Sonntag einen dank unglaublicher Effizienz eingefahrenen 2:1-Heimerfolg im Derby bejubelte, ging Grünweiß zum zweiten Mal in Folge trotz Führung mit null Zählern vom Feld. Neun Zähler liegt die punktegleich mit Sturm Graz zweitplatzierte Austria bereits vor dem Erzrivalen. Dennoch will man am Verteilerkreis Demut walten lassen.

Von einer “brutalen Mentalität und Moral” sprach der in eines der extra angefertigten Derbysieger-Leibchen gewandete Dominik Fitz. “Es war spielerisch sicher nicht unser bestes Spiel. Aber wir waren wieder hinten, sind wieder zurückgekommen, weil wir als Mannschaft zusammenhalten”, meinte Austrias Matchwinner. Zunächst vom Elferpunkt zum 1:1 (41.) erfolgreich, legte der Spielmacher kurz nach der Pause via Freistoß nach. Nach einem Foul von Bendegúz Bolla zirkelte Fitz den Ball in der Idealkurve ins Netz. “Ich habe mir gedacht, wenn er mir so deppert auf die Füße steigt, schieß ich ihn ins lange (Eck)”, meinte der 25-Jährige.

"Der Beste in Österreich"

Sein Kapitän Manfred Fischer sprach von einem “Geniestreich” und scherzte: “Im Training habe ich den noch nie gesehen.” Aleksandar Dragovic – der Abwehrchef (“Ich spiele auch mit einem Bein und 40 Grad Fieber ein Derby”) kämpfte sich mit einem beim Aufwärmen lädierten Knöchel durch die Partie – erinnerte an die Winterpause. Im Jänner kamen Gerüchte über einen Abschied von Fitz auf, er selbst erklärte aber, zu bleiben. “Ich habe gesagt: Im Winter keine Chance, bis Sommer muss er bleiben. Er ist das Um und Auf für die Zaubermomente”, sagte Dragovic.

Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner verwies auf die nackten Zahlen. Sechs Tore hat Fitz nun geschossen, dazu kommen beim 25-Jährigen noch zehn Assists. Ortlechner: “Er ist auf seiner Position statistisch gesehen der Beste in Österreich.” Rapid durfte spätestens nach Fitz’ zweiter Tat hadern. Die Hütteldorfer legten durch ein spektakuläres Tor von Mamadou Sangare nach einer halben Stunde vor, verpassten aber das durchaus mögliche 2:0. Bezeichnend war eine unfreiwillige Kopfballabwehr von Dion Beljo bei einem Torschuss von Mitspieler Isak Jansson.

“Wir schenken es her. Nach dem 1:0 war das richtig gut von uns, dann zerstören wir uns diese Ausgangssituation. Das ärgert sehr”, haderte Robert Klauß. Rapids Trainer war auch auf den Unparteiischen Julian Weinberger nicht gut zu sprechen, nachdem dieser beim Stand von 1:2 ein vermeintliches Vergehen von Austria Tin Plavotic an Louis Schaub im Strafraum nicht als Foul einstufte. Der eingewechselte Matthias Seidl sah die Austria in der einen oder anderen Situation grundlegend “cleverer” als sein Team.

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