Die ÖSV-Skispringer haben ihre Favoritenstellung im WM-Teambewerb nicht in Gold umgewandelt, in Trondheim aber Silber geholt. Daniel Tschofenig, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Jan Hörl mussten sich Donnerstag um 13,4 Punkte Slowenien geschlagen geben. Bronze ging nur 2,1 Zähler hinter den rot-weiß-roten Adlern an Norwegen. Das ÖSV-Quartett sorgte für Österreichs sechste Medaille bei dieser WM, einige Chancen auf das erste Gold gibt es bis Sonntag noch.

“Natürlich sind wir als Favoriten hineingegangen und hätten uns gewünscht, da mit Gold heimzugehen. Aber ganz ehrlich: Die Silberne muss man mit Handkuss nehmen”, sagte Tschofenig und betonte, dass man Silber gewonnen und nicht Gold verloren habe. “Im Großen und Ganzen dürfen wir zufrieden sein.” Wie seine renommierten Kollegen Kraft und Hörl zeigte auch der Weltcup-Spitzenreiter keine so überragenden Sprünge wie über weite Strecken der tief rot-weiß-rot eingefärbten Weltcupsaison.

Slowenen ohne Ausrutscher

Österreich lag nur nach dem ersten von insgesamt acht Sprüngen hauchdünn in Führung, danach setzten sich die Slowenen an die Spitze und gaben sie mit wechselndem Vorsprung nicht mehr her. Am Ende wurde es für die ÖSV-Adler sogar noch knapp um Silber, da Normalschanzen-Weltmeister Marius Lindvik für Norwegen zauberte, Hörl rettete mit einem ausreichend guten Sprung aber noch Rang zwei. Denn die slowenischen Titelverteidiger leisteten sich auch am Ende keinen Ausrutscher. “Das hätten wir nach diesem Saisonstart nie gedacht, wir sind sehr glücklich. Österreich war der Favorit, aber wir haben wirklich sehr gute Sprünge gezeigt”, sagte Domen Prevc.

Silber als wertvoller Trost

Kraft betonte, dass man auch über Platz zwei glücklich sein sollte. “Eine Medaille muss man erst gewinnen, wir müssen schon am Boden bleiben. Natürlich haben wir uns Gold gewünscht, aber die Slowenen haben sich in einen Rausch gesprungen, keiner hat gepatzt. Aber ich bin sehr happy und hoffe, dass das ganze Team nicht über Silber enttäuscht ist. Eine Silberne musst du erst gewinnen”, sagte Kraft nach seiner bereits 15. WM-Medaille und bedauerte den nicht idealen Verlauf. “Der Wettkampf ist nie in unsere Richtung gekippt. Es wollte nicht sein. Wir haben einen soliden Wettkampf gemacht.”

Der stark springende WM-Debütant Ortner kam zu seiner ersten WM-Medaille. “Das ist sehr emotional. Richtig cool, meine erste WM-Medaille. Es waren zwei sehr solide Sprünge, ich bin sehr zufrieden, ich habe einen guten Beitrag geleistet zur Silbermedaille”, sagte der Kärntner.

Gratulation an Slowenien

Schlussspringer Hörl errang nach Bronze von der Normalschanze und im Mixed sein drittes Edelmetall in Trondheim. “Wir können uns sehr freuen, dass wir Silber haben. Es ist eine weitere Medaille für mich, das ist sehr schön. Es war grundsätzlich eine gute Leistung, man muss vor den Slowenen den Hut ziehen”, sagte Hörl, war aber mit seiner Leistung nicht ganz glücklich. “Die besten Sprünge habe ich leider nicht gezeigt.”

Das erhoffte Gold blieb für die Mannschaft von Andreas Widhölzl zwar aus, Kraft und Co. sorgten aber für die Verlängerung der seit 2005 anhaltenden Medaillenserie in WM-Teambewerben. Vor zwei Jahren in Planica war man Dritter geworden.

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