Olympia 2024 in Paris: Schwimm-Bewerbe in Seine gefährdet - Fäkal-Bakterien-Alarm
Weniger als ein Jahr vor Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Paris ist an Schwimm-Bewerbe in der Seine nicht zu denken. Der Grund: Die Wasserqualität ist miserabel – der Fluss ist mit Fäkal-Bakterien verseucht.
Im Sommer 2024 finden in der französischen Hauptstadt Paris Olympische Spiele statt – 26. Juli bis 11. August.
Ein großes Fragezeichen steht dabei hinter den Freiwasserschwimm-Bewerben in der Seine. Der Fluss ist derzeit nämlich nicht olympiatauglich, weil gesundheitsschädlich – das Wasser ist mit sogenannten E.-coli-Bakterien (Escherichia coli) verseucht.
Eine Olympia-Generalprobe für Freiwasserschwimmer musste Anfang August aus diesem Grund abgesagt werden. Im Triathlon indes gab es vor einer Woche eine Generalprobe – prompt hatten sich zahlreiche Sportler mit Fäkal-Bakterien infiziert.
Abwasser Tausender Pariser Haushalte gelangt ungefiltert in die Seine
Unter den infizierten Sportlern war auch die österreichische Triathletin Tanja Stroschneider (33). Zum Zeitpunkt von Stroschneiders Wettkampf war der offizielle Wert an E.-coli-Bakterien pro 100 Milliliter größer als 2420 – der Grenzwert liegt bei 1.000/100 Milliliter.
Kein Wunder, fließt doch das Abwasser Tausender Pariser Haushalte immer noch ungefiltert in die Seine – trotz Milliardeninvestitionen in den letzten Jahren.
Hinzu kommt, dass die überalterte Kanalisation der französischen Hauptstadt bei starken Regenfällen, wie es sie heuer immer wieder gab, buchstäblich überläuft und das Abwasser ungeklärt in den Fluss gelangt.
Infektion mit E. coli Bakterien
Die Zeit zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch dauert in der Regel ein bis drei Tage, kann aber auch bis zu acht Tage dauern.
Die Erkrankung beginnt in der Regel mit wässrigen Durchfällen, die im Verlauf der Erkrankung zunehmend wässrig-blutig werden. Begleitsymptome sind Übelkeit, zunehmende Bauchschmerzen, selten Fieber und Erbrechen. Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen und abwehrgeschwächte Personen erkranken erfahrungsgemäß häufiger schwer.
Bei schwerem Verlauf können die Giftstoffe zu Blutarmut, Gefäß- und Nierenschäden bis zum Nierenversagen führen (HUS = hämolytisch-urämisches Syndrom). Die Sterblichkeit bei HUS ist besonders im Kindesalter hoch.
Kommentare