Während der Winterpause wurden die Weichen für die Zukunft bei Rapid gestellt. Kein Stein blieb auf dem anderen. Neuer Trainer, neuer Sportdirektor, neues Präsidium. Zwar hat Zoran Barisic schon im Herbst interimistisch die Funktion des Cheftrainers nach der Trennung von Ferdinand Feldhofer inne gehabt. Doch nun wird “Zoki” fix an der Seitenlinie stehen. Als Sportdirektor wird künftig Markus Katzer fungieren, der von der Vienna losgeeist werden konnte. Mit Ex-ORF-Chef Wrabetz haben die Hütteldorfer darüber hinaus einen neuen Präsidenten.

Alles neu bei Rapid – doch die hoch gesteckten Ziele bleiben. Das betonte auch Markus Katzer bei seiner Präsentation am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Dieser erwartet mit Trainer Zoran Barisic und Geschäftsführer Steffen Hofmann eine produktive Zusammenarbeit. Mit Hofmann spielte Katzer von 2004 bis 2013 gemeinsam bei Rapid, holte dabei zwei Meistertitel und wurde damals phasenweise von Barisic gecoacht. “Wenn man sich gut kennt, ist das ein Vorteil. Jeder andere neue Sportdirektor würde länger brauchen, um eine Vertrauensbasis aufzubauen, die bei uns schon da ist”, sagte Katzer.

Der ehemalige ÖFB-Teamspieler ist ab sofort unter anderem für die Profi-Mannschaft zuständig und hat daher in diesem Bereich das letzte Wort. Allerdings soll es zu keinen Streitereien mit Hofmann oder Barisic kommen. Das prophezeite der frühere Linksverteidiger. “Es wird die eine oder andere kritische Entscheidung geben, und dass wir nicht immer einer Meinung sein werden, ist klar. Doch wir werden immer Respekt voreinander haben und haben alle dasselbe Ziel, Rapid erfolgreich zu machen. Im besten Fall kommt es nie darauf an, dass man alleine ein Machtwort sprechen muss.”

Für Katzer ist es eine Rückkehr nach Hause. Der neue Sportchef von Rapid beschreibt sich als extrem ehrgeizig. “Ich hatte immer eine hohe Arbeitsmoral, war als Spieler ein absoluter Teamplayer und will das auch in Zukunft sein.” Ganz oben auf seine Prioritätenliste stehen die Vertragsgespräche mit Leopold Querfeld und Niklas Hedl, die sich bisher schwierig gestalteten. “Aber wo ein Wille ist, ist normalerweise auch ein Weg”, sagte Katzer.

Das neue Rapid-PräsidiumAPA/EVA MANHART

Der frühere EURO-2008-Teilnehmer gehört ab sofort wie Hofmann der Geschäftsführung an, Dritter im Bunde ist Wirtschafts-Geschäftsführer Werner Kuhn, der laut Rapid-Präsident Alexander Wrabetz noch bis ins zweite Quartal hinein interimistisch im Amt bleiben könnte. An ein längeres Engagement Kuhns sei aber nicht gedacht. Dass es nun drei statt wie bisher zwei Geschäftsführer gibt, sei “keine Aufblähung der Struktur. Insgesamt ist es durch Einsparungen im Verwaltungsbereich möglich, das Team kostenneutral aufzustellen”, sagte Wrabetz.

In der GmbH seien alle drei Mitglieder “grundsätzlich gleichberechtigt”, Hofmann werde allerdings als Sprecher agieren und zudem etwa für Nachwuchs, Frauen-Fußball und die zweite Mannschaft zuständig sein, stellte der Clubchef klar. Rapids Rekordspieler war auch am Sportdirektor-Auswahlverfahren beteiligt. Man habe mit “vier, fünf Kandidaten gesprochen. Am Ende war Katzer für uns der beste”, sagte der frühere Regisseur. Außerdem beteuerte Hofmann mit Blick auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Sportdirektor und Barisic: “Persönliche Eitelkeiten stehen ganz weit hinten. Wir werden immer die beste Entscheidung für Rapid treffen.”

Barisic hat eine hohe Meinung von Katzer. “Mit seiner Arbeitsmoral, seiner Intelligenz und seiner Verbundenheit mit Rapid bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass er einen Top-Job machen wird.” Selbiges gelte auch für Hofmann. “Zwischen uns wird kein Blatt Papier passen. Wir kennen uns, es gibt eine vertrauensvolle Basis, die uns erlaubt, richtig miteinander Gas zu geben.”