Sprengstoff-Alarm: Wiener Polizei ließ Privatgarten umgraben
Spektakulärer Einsatz für die Spezialisten der Wiener Polizei: Sie ließen einen Privatgarten in der Donaustadt auf der Suche nach hoch explosivem Sprengstoff umgraben. Einen halben Meter unter der Erde wurde der ferngesteuerte Bagger fündig.
Der Hinweis an die Polizei hatte es in sich: Im Garten eines Einfamilienhauses in der Donaustadt soll selbst produzierter Sprengstoff verbuddelt worden sein. Aufgrund des Risiskos erließ die Landespolizeidirektion ein Platzverbot für die betreffende Gegend.
Zahlreiche Anrainer mussten ihre Häuser für die Dauer des Einsatzes verlassen. Sogar ein Linienbus wurde durch Einsatzkräfte umgeleitet. Für die Suche nach dem Sprengstoff wurden Bergungs- und Sichtungsgeräte des Entschärfungsdienstes der Direktion für Spezialeinheiten eingesetzt.
Bereits nach kurzer Suche wurde der Sprengstoff einen halben Meter unter der Erdoberfläche geortet und mit Hilfe eines ferngesteuerten Baggers geborgen. Neben den Polizeieinheiten waren auch Berufsfeuerwehr, Berufsrettung und Wiener Linien mit insgesamt 68 Helfern und 23 Fahrzeugen am Einsatz beteiligt.
Nicht der erste Polizei-Einsatz auf dem Anwesen
Es soll sich nicht um den ersten Polizeieinsatz dieser Art in der kleinen Siedlung gehandelt haben. Im Herbst 2021 detonierte dort eine selbst gebastelte Rohrbombe. Der Bewohner Benjamin S. (46) hatte sie gebaut und sich bei der unfreiwilligen Explosion selbst verletzt. Als die Polizei vor Ort eintraf, verschanzte er sich in dem Einfamilienhaus mit dem auffallend gewölbten Dach.
Laut Polizei-Informationen von damals soll Benjamin S. unter einer paranoiden Schizophrenie leiden. Er habe häufiger in aller Öffentlichkeit “Heil Hitler” geschrien und sei während seiner Krankheitsschübe aggressiv geworden. Einen Polizeibeamten soll er sogar mit Säure angegriffen haben.
Warum es jetzt, eineinhalb Jahre nach dem letzten Vorfall, zu den Sprengstoff-Funden in dem Garten kam, ist noch unklar. Darüber hüllt sich die Polizei bislang in Schweigen.
Kommentare
Danke, dem Hinweisgeber und danke der Polizei!
Der Hinweisgeber war der Täter selber und das gutem Grund, der Sprengstoff war TATP.
Leicht herzustellen, sehr instabil, in Reinform schwer handzuhaben und daher war die Gefahr, daß andere zu Schaden kommen eher groß.
Da war der Hinweis gut und notwendig um andere zu schützen.
Das Zeug kann man leider zu leicht selber produzieren, sogar weitgehend ohne Kenntnisse in Bereich der Herstellung von Sprengstoffen.
Offenbar entwischt?
Der Benjamin ist jetzt wohl in einem Gemeindebau untergebracht, wo er unter Gleichgesinnten invalidenfrühpensioniert lustwandelt und im Fall der Fälle wäre dann bei einem “explosiven” Krankheitsschub nur von einem geringem möglichen Kollateralschaden auszugehen. Bei einem üblicherweise in vielen älteren Gemeindewohnungen vorhandenen Gasanschluß sind die explosionstechnischen Experimente auch viel einfacher durchzuführen. Dank Putins Gas bräuchte man sich nicht mit Diesel und Kunstdünger abzuschleppen sondern könnte ganz einfach zur Tat schreiten. Übrigens fehlt in dem Artikel der Hinweis auf eine Unschuldsvermutung.
Oje, wie es gefährlich zugehen kann, danke dem Hinweisgeber und der Polizei, es ist noch glimpflich ausgegangen!