Der Fall um Eugeniu Botnari hatte eine landesweite Rassismus-Debatte ausgelöst. Im September 2016 war der obdachlose Moldawier vom Filialleiter eines Diskonters am Bahnhof Berlin-Lichtenberg so schwer misshandelt worden, dass er wenige Tage später an Gehirnblutungen verstarb. Botnari, gegen den bereits ein Hausverbot in dem Laden bestand, soll vor der Attacke erneut versucht haben, eine Flasche Schnaps zu stehen.

Die Tat wurde als Körperverletzung mit Todesfolge gewertet, der Filialleiter bestraft. Laut Gericht war sein Motiv eindeutig rassistisch motiviert. Er hatte Bilder des Opfers mit hämischen Kommentaren ins Internet gestellt.

FDP: "Ladendieb für eine Würdigung ungeeignet"

Auf Antrag der Grünen im Bezirksparlament beschloss die rot-rot-grüne Mehrheit nun, den Bahnhofsvorplatz nach Botnari zu benennen. CDU, AfD und FDP stimmten dagegen. Vor allem die FDP sah den Moldawier nicht als Opfer rechter Gewalt, er sei vielmehr willkürlich getötet worden. Zudem habe er eine Flasche Schnaps stehen wollen – und sei daher für eine Würdigung ungeeignet. Diese Aussage wäre fast in einem Tumult in der Bezirksverordnetenversammlung geendet.