In der Welt der Finanzen und Rohstoffe bahnt sich eine bemerkenswerte Innovation an. Sie stammt aus Wien, und sie könnte die Art und Weise, wie wir über Stahl denken und wie wir in es investieren, grundlegend verändern. Von einem digitalen Wertpapier namens Steelcoin ist die Rede. Ein österreichischer Stahlhändler, Frankstahl, hat es unter der Führung von Marcel Javor, einem visionären Unternehmer, entwickelt. Dieses Produkt verspricht, Stahl nicht nur als physisches, sondern auch als finanzielles Asset zu etablieren.

Die Idee zu Steelcoin entstand in den Corona-Jahren

Die Idee des Steelcoin entstand aus der Erkenntnis, dass Stahl trotz seiner hohen Bedeutung für die heimische Wirtschaft selten als Investitionsgut betrachtet wird. Marcel Javor, der Frankstahl von seinem Vater übernommen hat, wurde während der Pandemie und infolge des Ukraine-Kriegs dazu inspiriert, vor allem aufgrund der damaligen dramatischen Preisschwankungen. „Spätestens mit der Pan­demie ist klar geworden, dass der Stahlpreis sehr volatil ist. Da war mir klar, dass Stahl als Finanzprodukt taugt“, erklärte Marcel Javor gegenüber der FAZ.

Diese Erfahrungen führten zur Entwicklung des Steelcoin, einem digitalen Wertpapier, das auf der Blockchain-Technologie basiert und das es ermöglicht, in Stahlpreise zu investieren. „Zum ersten Mal steckt hinter der Blockchain ein realer Wert, nämlich Stahl“, erklärt Javor gegenüber dem „Standard“.

Innovation trifft Tradition

Trotz der innovativen Ansätze gibt es Kritik und Bedenken hinsichtlich des neuen Anlageprodukts. Manche Experten weisen auf die Risiken hin, die mit der Investition in ein solches Nischenprodukt verbunden sind. Steelcoin wird das Vertrauen der Anleger  gewinnen und sicherzustellen müssen, dass der Gegenwert des Steelcoin in physischem Stahl vorhanden und kontrollierbar ist.

Steelcoin soll die Art und Weise, wie wir Stahl wahrnehmen und in ihn investieren, revolutionieren. Marcel Javor und sein Team glauben fest an das Potenzial von Stahl als Anlagegut. Hier stößt eine innovative auf ein Unternehmen mit langer Geschichte. Frankstahl wurde 1880 gegründet. Es unterstützt das Projekt Steelcoin, damit Stahl in seiner stärksten Form als Wertanlage präsentiert wird. Durch die Nutzung der Blockchain-Technologie und die Einführung des Steelcoin als Exchange Traded Product (ETP) an der Börse Stuttgart, wird Stahl für Anleger zugänglicher und handelbarer gemacht.