Die Gauner-Karriere des Bankers begann bereits früh. 1973 in Südfrankreich geboren, brach Gaglio sein Jura-Studium ab. Das Diplom fälschte er – und bewarb sich bei der amerikanischen Bank Merilly Lynch. Auch davon, dass diese der Fälschung auf die Schliche gekommen waren, ließ er sich nicht abschrecken. Er ergatterte einen Job bei Rothschild London, startete als Investmentbanker durch.

Zweigte immer wieder Summen im sechsstelligen Bereich ab

Wie in späteren Ermittlungen ans Tageslicht kam, soll er in seiner Zeit bei Rothschild seinen Kunden bereits zwei Millionen Dollar gestohlen und Kontoauszüge gefälscht haben. Auch, als er 2003 die Bank verlässt, kann er seinen Kunden weismachen, dass er ihre Konten weiter verwaltet. Innerhalb weniger Jahre konnte er sich so einen luxuriösen Lebensstil ermöglichen, trug teure Uhren, schickte seine Kinder auf Privatschulen. Der wahre Erfolgssprung kam jedoch, als er durch einen Headhunter zu einem Job als Vermögensberater, unter anderem für  Hottinger & Partners, ergatterte. Aus seinen Zeiten in London hatte er noch immer Privatkunden, die er zu Einzahlungen von 100 Millionen Dollar auf die Geschäftskonten der Schweizer Hottinger Privatbank bewegen konnte.

Zweigte immer wieder Summen im sechsstelligen Bereich ab

Die Wahrheit ist jedoch: Der “schöne Fabien”, wie ihn ehemalige Arbeitskollegen nannten, arbeitete zu keinem Zeitpunkt bei der renommierten Schweizer Privatbank Hottinger. Er war vielmehr ein externer Vermögensberater, der Kunden anwerben sollte und dafür ein Gehalt von 250.000 Schweizer Franken jährlich erhielt. Dies reichte jedoch nicht einmal annähernd aus, um seinen Lebensstandard zu halten. Deshalb erreichten seine Betrügereien von 2005 bis 2013 Perfektion. Zu seinen besten Kunden zählten der dreifache Oscarpreisträger und Komponist Giorgio Moroder oder der Rennfahrer Danny Rowe.

Verlor sein ganzes Vermögen an Gaglio – der Komponist Giorgio MoroderGetty

Zweigte immer wieder Summen im sechsstelligen Bereich ab

Großteil seines Vermögens verschwand kurz vor seinem Geständnis