Die Anklage wird beim kommenden Strafprozess beweisen müssen, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen einer Spende des Immobilienunternehmers Sigi Stieglitz und seiner Kür zum Aufsichtsrat bei der Asfinag gegeben hat.

Heinz-Christian Strache wird bei dem kommenden Strafverfahren der Verdacht der Bestechlichkeit vorgeworfen, weil Stieglitz einen Betrag von 10.000 € an den FPÖ-nahen Verein “Austria in Motion” überwiesen hatte – und danach eben im Aufsichtsgremium der Asfinag anfangen durfte.

Strache in der Ibiza-Finca: Dass er damals zurückgetreten ist, sieht er heute als Fehler.

Erneut droht jahrelange Haftstrafe

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) begründete die Anklage auch mit Chats aus ausgewerteten Mobiltelefonen. Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer war anfangs ebenfalls unter Tatverdacht, gegen ihn wurden die Ermittlungen aber eingestellt.

Für Strache ist auch dieser Prozess eine massive Nervenbelastung: Immerhin drohen ihm bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft – und es ist noch immer das Urteil des ersten Gerichtsverfahrens gegen ihn nicht rechtskräftig. Auch dabei ging’s um Spenden eines Unternehmers an die Partei und um mögliche Gegenleistungen des Ex-FPÖ-Chefs. Gegen dieses erste Urteil meldete Strache Berufung an, eind Entscheidung darüber ist noch immer ausständig.

Strache beteuert, dass alles korrekt abgelaufen sei

“Alles ein Wahnsinn”, kritisiert der Ex-Vizekanzler die aktuellen Prozesse gegen ihn. Wiederholt beteuerte Strache bereits, dass er “sich nie unkorrekt verhalten” hätte, dass diese Spenden ja auch nicht an ihn, sondern im ersten Fall an die Partei und jetzt bei dieser Causa an den Verein “Austria in Motion” gingen – und korrekt verbucht worden sind.