Im September will Italien mit Personen wie Onkologie- und Transplantationspatienten beginnen und dann Menschen im Alter von über 80 Jahren, Bewohner von Pflegeheimen und das Gesundheitspersonal impfen. Italien hat sich als Ziel gesetzt, bis Ende September 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen. Zehn Millionen der 60 Millionen Italiener haben nach Angaben der Gesundheitsbehörden noch keine Impfung erhalten.

Italien dehnt inzwischen die für das Gesundheitspersonal geltende Impfpflicht aus. So billigte der Ministerrat am Donnerstag eine Verordnung, mit der eine verpflichtende Impfung für das Personal von Seniorenheimen eingeführt wird. Die Maßnahme gilt auch für externes Personal der Senioreneinrichtungen, wie Reinigungskräfte, teilte die Regierung mit. Beschlossen wurde die Ausweitung des sogenannten Grünen Passes für das Personal von Schulkantinen.

Italien hatte bereits im Mai eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal eingeführt. Die Regierung von Premier Mario Draghi erwägt, den Grünen Pass auch auf Beamte auszudehnen. Der Grüne Pass ist ein Zertifikat in digitaler Form oder in Papierform, das zeigt, ob jemand eine Covid-19-Impfung erhalten hat, negativ getestet wurde oder unlängst von der Krankheit genesen ist. Die Maßnahme ist umstritten. Zuletzt gab es in Italien landesweit heftige Proteste gegen die Corona-Politik. Seit zwei Monaten finden samstags in den Großstädten Demonstrationen gegen den Grünen Pass statt. (APA/red.)