Laut einer Studie von Greenpeace, durchgeführt von T3 Transportation Think Tank und dem Wuppertal-Institut, hat sich das Straßennetz in Europa seit den 90er Jahren erheblich ausgedehnt, während das Schienennetz schrumpfte. Das berichtet der „Standard“. Autobahnen und Schnellstraßen wuchsen von 1995 bis 2020 um über 30.000 Kilometer auf insgesamt mehr als 82.000 Kilometer an. Gleichzeitig wurden im gleichen Zeitraum mehr als 13.700 Kilometer Bahnstrecken für Regionalzüge in Österreich “vorübergehend oder permanent” geschlossen.

Obwohl Österreich im Vergleich zu anderen Ländern mehr in die Bahn investiert und die ÖBB als eine der pünktlichsten Bahngesellschaften Europas gilt, wurden seit 1995 insgesamt 29 regionale Zugverbindungen mit einer Länge von 665 Kilometern eingestellt, was zur Schließung von 230 Bahnhöfen führte.

ÖBB: Entscheidung für Stilllegung hängt von Nachfrage ab

Die ÖBB erklärt, dass sie gesetzlich verpflichtet sei, Steuermittel sparsam und wirtschaftlich einzusetzen. Das bedeute, dass nicht alle Bahnstrecken erhalten und modernisiert werden können. Die Entscheidung hänge von der Nachfrage ab. Die Wirtschaftlichkeit werde laufend vom Klimaschutzministerium überprüft.

Allerdings könnten einige Bahnstrecken für Personenzüge reaktiviert werden, wenn die Finanzierung gesichert ist. Greenpeace fordert die österreichische Regierung auf, Regionalbahnstrecken wiederzubeleben und die Abhängigkeit vom Autoverkehr zu verringern.