
Plagiatsjäger über Uni-Arbeiten & Fall Zadic: Die Inhalte "san wuascht"?
Warum Österreich 20 Jahre Qualitätssicherung verschlafen hat – oder wollte. Ein Gastkommentar von Plagiatsjäger und Titelprüfer Stefan Weber.

Mit der Debatte um die akademischen Texte der Ministerinnen Susanne Raab und Alma Zadić richten wir endlich unseren Fokus auf die Qualität heimischer Abschlussarbeiten: Bei genauem Hinsehen findet man Plagiate in Susanne Raabs Diplomarbeit sowie zahllose bloß aus der Literatur umgeschriebene Sätze in Alma Zadićs Doktorarbeit, mit und ohne Quellenangaben. Es geht nun nicht mehr nur um die Frage: Hat hier jemand gemogelt? Es geht jetzt auch um folgende grundlegende Fragen: Ist das das akademische Niveau, das wir haben wollen? Ist es Wissenschaft, wenn man nur Texte anderer ein wenig umschreibt, und dies Satz für Satz? Und darf man womöglich in Österreich, was man in anderen Ländern nicht darf?
Problem 1: Keine klaren Regeln, vor allem bei Juristen
Wir brauchen nur einen Blick ins Nachbarland zu werfen: Deutschland hatte im Februar 2011 den „Guttenberg-Schock“ zu verkraften: Eine nahezu komplett plagiierte juristische Doktorarbeit des damals beliebten Verteidigungsministers, der als Merkel-Nachfolger gehandelt wurde. Eineinhalb Jahre später sprach die Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer Klartext und verabschiedete neue Leitsätze für gute wissenschaftliche Praxis. Ich zitiere nur zwei Regeln: “In wissenschaftlichen Veröffentlichungen muss der Leser erkennen können, inwieweit der Autor sich jenseits des Allgemeinkundigen auf Ergebnisse und Formulierungen Dritter stützt.” “‘Blindzitate’, d.h. die ungeprüfte Übernahme der Zitate Anderer, verstoßen grundsätzlich gegen die Standards der Wissenschaft.”
Ich habe zur Sicherheit bei der Vorsitzenden der Vereinigung nachgefragt: Diese Regeln gelten auch für Studierende. Nun ist es kaum denkbar, dass diese und 13 weitere angeführte Zitierregeln nicht auch in Österreich gelten. Ausbuchstabiert wurden diese Regeln von den heimischen Fachgesellschaften jedoch bis heute nicht. In die Standard-Lehrbücher – besonders resistent sind hier die “Abkürzungs- und Zitierregeln“ aus dem Manz-Verlag – fanden die neuen Regeln bis heute keinen Eingang. Und dies nach knapp zehn Jahren! Aber nicht nur die österreichischen Juristen würden endlich klare Zitierregeln brauchen. Alle Lehrenden, Forschenden und Studierenden sollten einem Verhaltenskodex für die Wissenschaft unterworfen werden, wie es ihn an den meisten internationalen Universitäten mitunter seit Jahrzehnten gibt.
Problem 2: Keine Bindung von Förderungen ans Ombudssystem
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Jahr 2019 die Neuauflage des Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ beschlossen, eines Werks, das bis ins Jahr 1998 zurückgeht. Österreich hat nichts dergleichen, ein “Praxisleitfaden” hierzulande bleibt ein vager Fließtext ohne Verbindlichkeiten, der versucht, gute wissenschaftliche Praxis mit Forschungsethik zu verbinden.
Aber noch viel dramatischer: Alle Hochschulen und außerhochschulischen Einrichtungen in Deutschland müssen (!) die Richtlinien des Kodex rechtsverbindlich (!) umsetzen, um weiter Fördermittel der DFG erhalten zu können. Das System des sanften Drucks auf die Institutionen dient ausnahmslos der Bewusstseinsbildung und der Qualitätssicherung. In Österreich gibt es nichts in diese Richtung. Das österreichische Pendant zur DFG, der FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) gibt weder einen Kodex heraus, noch macht er die Zuweisung von Fördermitteln von der Implementierung eines Systems zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis (GWP) abhängig. Der FWF bewilligt rund 240 Millionen Euro Steuergeld pro Jahr für Österreichs Forschung.
Warum gab es in Österreich nie eine Debatte, ein System wie in Deutschland zu etablieren?
Problem 3: Eine völlig zahnlose ÖAWI
Keine ausbuchstabierten Zitierstandards wie in Deutschland, England oder Amerika. Keine Bindung von Zahlungen aus Forschungsfördertöpfen an ein funktionierendes GWP-Ombudssystem. Und drittens eine komplett zahnlose Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI), die sich laut Website immer noch vorbehält, Fälle, die älter als zehn Jahre sind, nicht zu behandeln. Dabei wurde die Verjährung von Plagiaten kurz nach der Causa Aschbacher noch in letzter Minute aus dem Entwurf der Universitätsgesetz-Novelle gekippt. Für die ÖAWI war dies freilich kein Anlass, ihre Statuten zu überdenken. Steuergeld ist dort sinnvoller investiert: etwa in eine an den Plagiatsjäger gerichtete Klagedrohung.
Es ist längst klar, dass wir eine Alternative zur ÖAWI brauchen. Wieder genügt der Blick ins benachbarte Ausland (wobei klarerweise betont werden muss: auch dort ist vieles andere nicht besser): In Deutschland gibt es seit 1999 den “Ombudsman für die Wissenschaft”. In Presseaussendungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist immer wieder von Sanktionen nach festgestelltem wissenschaftlichen Fehlverhalten zu lesen, wenn auch von recht bescheidenen. Aber gab es eine solche Pressemitteilung überhaupt jemals in Österreich?
Was ist los in Österreich?
Die Universitäten sind “autonom”. Aber die Qualitätssicherung wird offenbar nicht zufriedenstellend von den autonomen Unis geleistet. Der Weg von der „Autonomie“ zum gemütlichen Schrebergarten der Indifferenz und Nivellierung nach unten ist kein weiter.
Woher dieses geringe Interesse an der Qualitätssicherung der Inhalte und an Regeln, Kontroll- und Sanktionsmechanismen, die es in anderen Ländern längst gibt? Warum keine klaren Zitierregeln wie in Deutschland, warum kein Kodex wie international üblich, warum kein Sanktionssystem bei Nicht-Implementierung? Kann es sein, dass Zitierregeln hierzulande wie Cookies-Banner oder DSGVO-Normen gesehen werden? Letztere nerven tatsächlich, erstere sind ungemein wichtig und die Basis dafür, dass in der Wissenschaft eine intellektuelle Auseinandersetzung mit Arbeiten anderer stattfinden kann.
Ich glaube mittlerweile, dass man es sich in Österreichs Wissenschaftslandschaft einfach bequem eingerichtet hat. Es ist wie mit der Medienförderung: Ohne großen Skandal schaut niemand genau hin. Und so kommt es zu Verwerfungen, zu zunehmenden Klagen, dass immer öfter die Falschen berufen werden und zu Forschungsanträgen, die vorwiegend die Trendwörter von Ausschreibungstexten paraphrasieren.
Ein Ausbildner sagte zu meiner Arbeit einmal, dass ich auf verlorenem Posten sei, denn: „Die Inhalte san wuascht.“ Vielleicht überlegen wir uns einmal, ob dieses typisch österreichische Dogma wirklich schlau ist und das Land weiterbringt.
Kommentare
Ob wer abgeschrieben hat oder nicht – interessiert mich nicht. Der “Elchtest” findet in der Praxis statt. Ich habe schon etliche Lehrlinge / Schulabgänger, etc. erlebt, die im Alltag grandiosest gescheitert sind (z.B. der ehemalige Wissenschaftsminister Hans Tuppy). Der beste “Lehrmeister” ist das Leben selbst- und dafür gibt es keine Prüfung, denn es ist selbst die “Prüfung”.
Es gibt einige Leute in diesem Land die sehen es auch als normal an sich ihre “Papiere” mit Geld zu kaufen ohne dafür irgendeine Leistung bringen zu müssen; dann klopfen sie sich selber auf die Schulter und brüsten sich damit vor anderen wie intelligent sie sind und wie blöd die anderen die versuchen das selbe mit einer Menge Mühe und Ehrlichkeit zu bekommen.
Ich hoffe Hr. Doz. Dr. Stefan Weber macht als Plagiatsgutachter bei Fr. Alma Zadic – Grüne Justizministerin – keinen Rückzieher, oder doch?
Wo bitte bleibt unser sogenannter Rechtsstaat?
ABSCHREIBEN KANN JEDER.
Ist die Medienwelt in Österreich von den Parteien schon so eingeschüchtert, dass derartige Skandale vertuscht werden? Diese Angelegenheit gehört sofort kontrolliert. Sollten sich diese Vorwürfe bestätigen – wie behauptet – gehört Fr. Alma Zadic sofort entlassen. Das darf nicht sein, dass diese Grüne Partei mit ihren Radaubrüdern und Berufsdemonstranten das Recht hat, so einen Skandal zu verheimlichen.
Den Unis ist eben eine hohe Frauenquote bei Professuren und das zwangsweise Gendern in wissenschaftlichen Arbeiten viel wichtiger als das akademische Niveau.
Zadic ist noch immer im Amt. Wollen die Linken einen anderen Politiker killen, natürlich einen Rechten, genügt ein Anruf beim ÖGB und der AK und die Maschinerie beginnt zu laufen. Bei den Rechten hält man sich vornehm zurück und das weiß die SPÖ und die Grünen. Lang wird der Frieden nicht halten und wir haben wieder Neuwahlen, denn mit dem Abschuss von Sebastian Kurz hat die ÖVP 10 % deswegen eingebüßt.
Morgen in der Ö1 Sendung Punkt1 wird dieses Thema angeschnitten.
Falls man durchkommt, kann man unter dieser Nummer 0800 22 69 79 diesbezügliche Fragen stellen
Ich hoffe, Herr Weber meldet sich und erklärt einer breiten Öffentlichkeit (Immerhin auf Ö1 Freitag 13:00, da sitzen viele im Auto) was für ein “Schlaucherl” die Ministerin (welche?) doch tatsächlich ist.
Danach kann man nichts mehr unter den Teppich kehren.
Ich orte eine andere Regel, die unbedingt einzuhalten ist, sonst wird jede Arbeit negativ beurteilt. GENDERN ist das wichtigste, alles andere ist wurscht.
Man muss fest davon ausgehen, dass Prof. Dr. Ludwig Adamovich den “Leitsätzen für gute wissenschaftliche Praxis” der Staatsrechtslehrer-Vereinigung, deren herausgehobenes Mitglied er immerhin ist, zugestimmt hat.
Man kann von ihm erwarten, dass er dies nun dem Bundespräsidenten Van der Bellen, dessen enger Berater er ja ist, verbindlich mitteilt – …verbunden mit dem Hinweis, dass die Arbeit der Zadic die Qualitätsrichtlinien offenbar nicht erfüllt.
Schaft endlich die Matura ,wie schon gefordert ab. Erstklassigen (abkupfernden) Akademikern steht nichts mehr im Wege.
Das von unseren Links-Linken Mainstream-Medien zwanghaft verschleierte Hauptproblem ist natürlich, dass bei Anwendung der oben beschriebenen Kriterien sofort 80-90% des aktuellen Linken Personalreservoirs gebrandmarkt durch den Rost rasseln würden. Nicht umsonst wissen ja die GrünInnen schon längst nicht mehr, wie sie angesichts der bestehenden Regierungsbeteiligung ihre ausgedünnte Personaldecke verschleiern sollen. Mangels akzeptabler Persönlichkeiten muss man eben dann in höchster Not sogar schon auf abgestandenes Liste-Pilz-Personal a la Zadic zurückgreifen und selbst diese Notbesetzung kann angesichts des aufquellenden Skandals schon nur mehr durch Vertuschung des gleichgeschalteten Linken Mainstreams gerade noch notdürftig im Amt gehalten werden.
Wieso dauert es so lange bis mau reagiert den so etwas gehört aufgeklärt und noch dazu eine Ministerin wieso dauert das so lange in Deutschland würde das sofort beenden wo sind die Herrschaft ist denjenigen nicht so wichtig eines gerade die Medien könnten dazu mehr veröffentlichen vielleicht kommt dann mehr Bewegung hinein also da wären Sie auch gefragt
Qualität ist auch, dass man keine Kommentare veröffentlicht, die nicht einmal einfache Sätze enthalten. Vielleicht fängt es im Kleinen an.
“Die Inhalte san Wurscht”. Genau das denke ich mir bei der aktuellen Diskussion auch.
Zadic hat bei jedem Zitat die Quelle angegeben, aber keine Gänsefüsschen gemacht. Ob das den regeln entspricht sollen die Itipferlreiter ausdiskutieren. Die Qualität der Arbeit abseits der formalen Betrachtung sollte im Vordergrund stehen. Der renommierte Strafrechtler Höpfel als Doktorvater lobte die Arbeit. Wer ist ähnlich qualifiziert und äußert ein objektives Urteil??
Mir kommt das vor wie eine Hexenjagd…
Sehe ich auch so.
Nein, Anführungszeichen dienen dazu, einen Text eindeutig als Zitat zu markieren. Ohne diese weiß kein Mensch außer dem Autor, wo das Zitat beginnt und wo es aufhört.
Ohne akad. Titel glauben manche nicht zur oberen Gesellschaftsschicht zu gehören, der heutige Kaste der Adeligen.
Und um in diese Kaste aufzusteigen oder sich dort kuschlig einzurichten, weil Mama und Papa auch schon dort sind, sind manchen Leuten alle Mittel recht.
🤠
Da haben Sie völlig Recht. Da ich aus einer adeligen Familie stamme, wir unserer Rechte mit dem Adel-Aufhebungsgesetz 1918/19 beraubt wurden, bin ich mittels Studium Teil der neuen adeligen Kaste, nämlich die der Akademiker geworden. Man muss sich eben auf neue gesellschaftliche Gegebenheiten einstellen. Wie heißt es bei Charles Darwin, the survival of the fittest.
Die Volksverblödung nimmt seinen Lauf, einige fordern keine Noten in den Schulen und unsere angehenden Maturanten trauen sich nicht zu einer mündlichen Matura antreten. Wie wollen diese jungen Menschen studieren, da sitzt auch nicht immer der Professor neben ihnen und hilft ihnen auf die Sprünge. Sie erwarten sich die gleiche Anerkennung für ihre Matura mit weniger Wissen.
Die Weigerung/Angst vor der “Mündlichen” kann ich nicht einmal im Ansatz nachvollziehen. In meiner Jugend war das “NUR MEHR DIE MÜNDLICHE”. Also der einfachste Teil, denn ‘rausschreiben, kann man sich kaum, ‘rausreden schon viel eher.
Wie auch immer, ich bin jedenfalls wirklich erschüttert, wenn ich mit Sprösslingen meiner Freunde und Verwandten plaudere, wie tief das Bildungsniveau gefallen ist und wo heute das “Maturaniveau” ist.
Somit erklärt sich der angeblich so hohe prozentuelle Anteil der Akademiker in der Grünen Partei. Mit linker Ideologie wird möglicherweise von den Professoren vom Schlage eines VDB’s bei der Beurteilung nicht doch etwa nachgeholfen worden sein?
Gibt es auch andere Parteien? Wieso wird nur bei den Grünen gesucht?
Gibt es eigentlich noch Personen im öffentlichen Leben, vor denen man Respekt haben kann?
Die Voraussetzung für “höhere Bildung mit möglichst akademischen Abschluss” ist wie es scheint, die “richtige Ideologie”zu haben, wer ist wer und wer kennt wen zu sein. So lässt sich dann auch das Expertenwissen der eingebetteten Expertengruppen in der Regierung erklären. Gell🦎
@ Jörg Gebauer: In Ihrem Kommentar dürften Sie Adamovich gemeint haben. Apropos dieser:
Adamovich war einst Leiter des Verfassungsdiensts des Bundeskanzleramtes. Dann wurde er VfGH-Präsident. Als Leiter des Verfassungsdienstes wurde er nur dienstfreigestellt gestellt, sein Verfassungsdienstleiterbezug lief weiter.
Das unter seiner Leitung vom Verfassungsdienst für die Regierung zu konkreten Themen Ausgearbeitete, in die Gesetzgebung Eingeflossene wurde bei (eventuell) auftretender Befassung des von Adamovich „präsidierten“ VfGH daher erwartungsgemäß wohl eher so ausgelegt, wie die Regierung diese Gesetzesbestimmungen verstanden und gemeint hat, und weniger, wie sie das Parlament eigentlich verstanden und gemeint hat.
Und heute ist Adamovich „ehrenamtlicher Berater“ des BP. So wird das Verfassungsverständnis dieses ehemaligen Mitarbeiters der Regierung heute noch vom BP beachtet, obwohl der BP von der Bevölkerung direkt gewählt ist und deshalb nicht vorrangig regierungstreu, sondern vielmehr hauptsächlich im Interesse der Bevölkerung agieren sollte.
Mocht ober alles nix. Hauptsache der Schein bleibt bei oberflächlicher Betrachtung gewahrt, genauer hingschaut wird zum Glück eh net … , was in Österreich eben leider nicht nur für die Besetzung höchster Ämter, sondern auch für das Verfassen und Beurteilen wissenschaftlicher Arbeiten zu gelten scheint!
@Spotligth …danke für die Erläuterung.
Man muss fest davon ausgehen, dass Prof. Dr. Ludwig Adamovich den “Leitsätzen für gute wissenschaftliche Praxis” der Staatsrechtslehrer-Vereinigung zugestimmt hat.
Man kann von ihm erwarten, dass er dies nun dem Bundespräsidenten Van der Bellen, dessen enger Berater er ja ist, verbindlich mitteilt – …verbunden mit dem Hinweis, dass die Arbeit der Zadic die Qualitätsrichtlinien nicht erfüllt.
Wie recht er hat, der Herr Dozent Weber. Plagiate und sonstiges wissenschaftliches Fehlverhalten, das seit Jahren gehäuft zutage tritt und ohne Folgen bleibt, das sind doch nur Symptome einer viel breiteren Problematik, die unmittelbar mit dem UG 2002 zusammenhängt.
Dieses “Jahrhhundertgesetz” (so die Diktion einiger weniger Nutznießer) ist in Wahrheit eine “Jahrhundertkatastrophe”. Dieses Gesetz hat vielfach zu Verantwortungslosigkeit geführt. Die Missstände sind unter den Augen aller, aber niemand fühlt sich zuständig, etwas zu unternehmen.
Das Abkupfern von Inhalten fremder Dritter ist in Ösiland wie das Impfen, ein Akt der Solidarität.
Richtig !!! und….das Fremd-Geldscheffeln auch !! Eine Art “solidarischer Korruption” , die bereits als genetisch vorausgesetzt werden darf, wenn man ÖVP od. SPÖ wählt ! 🙂
Weil die eine, die Österreicherin, Anstand hatte, während die Andere, die vom Balkan, halt schummeln und lügen als Normalität betrachtet
“… während die Andere, die vom Balkan, halt schummeln und lügen als Normalität betrachtet …” Wie bitte? Derartige Pauschalisierungen lässt man hier unkommentiert durchgehen?
Schlussendlich zählt immer was am Ende rauskommt – eine österreichische Wissenschaftslandschaft die nurmehr vereinzelt Ergebnisse vorweisen kann, die sich im internationalen Vergleich nurmehr im Mittelmaß bewegt da ihre internen Mechanismen keine Exzellenz und Qualität fördern sondern Klüngelei und Proporz, wird sich in absehbarer Zeit in die Bedeutungslosigkeit manövrieren. Ich muß zugeben das mich das betroffen macht und ich das Ausmaß unterschätzt habe.
Bei dem Thema wäre auch eine Diskussion über Nebentätigkeiten von Uni-Professoren fällig, die ihren eigentlichen Lehr- und Forschungsaufgaben nurmehr ungenügend nachkommen und stattdessen mit dem Prof-Titel profitable Gutachteraufträge zu Höchstpreisen abwickeln – teilweise dafür noch Institutspersonal zweckentfremdet einsetzen. Wenn diese Zustände nicht endlich aufgeräumt werden machen sich Österreichs Universitäten völlig lächerlich. Sie sind zu völlig Scheininstitutionen verkommen, deren Führungsmannschaft nur punktuell anwesend ist und ein Parallelleben führt.
Genau so ist es. Der Rechnungshof hat in verschiedenen Fällen auf solche Missstände hingewiesen (hochdotierte Gutachten en masse von Professoren, die gleichzeitig ihren Lehrverpflichtungen nicht nachkommen), aber das hatte alles keine Folgen.
Das ist aber ja das, was die Sozialistische Jugend will: Matura ohne Anstrengungen, Studium ohne Matura, Titel sollen bei längerer Anwesenheit irgendwann mal verliehen werden (wie bei den Beamten die Einstufung in die nächst höhere Gehaltsklasse). Ich ärgere mich täglich über solche Berichte, denn meine Titel musste ich mir gemäß Zitationsregeln erarbeiten und mein Lebenslauf stimmt überein mit den tatsächlichen Arbeitsverläufen. Für die Grüne Justizministerin kommt nur SOFORTIGER RÜCKTRITT in Frage. War sie nicht auch der Meinung ein Bundeskanzler muss moralisch einwandfrei sein? Die Justizministerin als Vertreterin des Gesetzes steht durch ihre fachliche (IN-?)Kompetenz noch höher. Herr Kogler würde im Interesse der Grüne gut daran tun ihr zu raten sofort zu gehen!
Ich finde es viel schlimmer, dass die Professoren, die die abgegebene Arbeit beurteilten, keinen Plagiatsverdacht hatten und die Verletzung von Zitierregeln offenbar auch nicht erkannt haben.
Wenn “die Inhalte wuascht sind” dann sind es die Personen, die später in der Politik als leicht lenkbar einsetzbar sind.
zu manfred:
weil di Eine`n a bissl an charakter hat und di Andre gar koan
Und der Treppenwitz der “österreichischen Plagiats-Geschichte” ist der folgende: Die Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer e.V. umschließt auch viele österreichische Professoren. Dies sieht die Satzung des Vereins ausdrücklich vor. Schauen Sie mal in das Mitgliederverzeichnis. Direkt im Alphabet der erstgenannte Professor unter “A” ist ein sehr bekannter Österreicher, der zudem der Verfassungsrechts-Berater von Präsident Van der Bellen ist. Die “Leitsätze für gute wissenschaftliche Praxis” der (somit) deutsch-österreichischen Staatsrechtslehrer-Vereinigung wurden auch mit den Stimmen der österreichischen Mitglieder verabschiedet.
Hier dürfte wohl Adamovich gemeint sein.
Apropos Adamovich:
Dieser war einst Leiter des Verfassungsdiensts des Bundeskanzleramtes. Dann wurde er VfGH-Präsident. Als Leiter des Verfassungsdienstes wurde er nur dienstfreigestellt gestellt, sein Verfassungsdienstleiterbezug lief weiter.
Das unter Adamovichs Leitung vom Verfassungsdienst für die Regierung zu konkreten Themen Ausgearbeitete, in die Gesetzgebung Eingeflossene wurde bei eventuell auftretender Befassung des von Adamovich „präsidierten“ VfGH deshalb erwartungsgemäß wohl eher so ausgelegt, wie die Regierung diese Gesetzesbestimmungen verstanden und gemeint hat, und weniger, wie sie das Parlament eigentlich verstanden und gemeint hat.
Und heute ist Adamovich „ehrenamtlicher Berater“ des BP. So wird das Verfassungsverständnis dieses ehemaligen Mitarbeiters der Regierung leider heute noch vom BP beachtet, obwohl der BP von der Bevölkerung direkt gewählt ist und deshalb nicht vorrangig regierungstreu, sondern vielmehr hauptsächlich im Interesse der Bevölkerung agieren sollte.
Mocht ober alles nix. Hauptsache der Schein bleibt bei oberflächlicher Betrachtung gewahrt, genauer hingschaut wird zum Glück jo eh net … – was in Österreich eben leider nicht nur für die Besetzung höchster Posten, sondern auch für das Verfassen und Beurteilen wissenschaftlicher Arbeiten zu gelten scheint.
Diese Regeln gelten zweifellos auch in Österreich. Nur werden sie eben nicht eingehalten. Und niemand fühlt sich die zuständig für die Kontrolle. Zuständig wären natürlich die Universitäten. Aber sollen diese sich selbst und der Öffentlichkeit bestätigen, dass die vorgelegten Arbeiten nicht ordentlich gelesen wurden bzw. dass die Betreuer vielleicht die Regeln guten wissenschaftlichen Arbeitens selber nicht kennen? Nein, dann prüft man lieber ein paar Jahre lang (d.h. man lässt einmal alles liegen) und erklärt dann, wenn sich schon niemand mehr an den Fall erinnert, der Verstoß sei “nicht schwerwiegend genug” gewesen.
Strenge Regeln – keine Frauen für die Quote.
Der Fall Zadic schläft schon ein, dafür sorgen schon die linken Medien hinzu kommt dann in Neuauflage der abgedroschene Untetsuchungsausschuss. Da fällt der Fall Zadic absichtlich in die Bedeutungslosigkeit. Und was macht die ÖVP? Sie lässt sich von den anderen Parteien in die Enge treiben.
Solange der ORF den Fall Zadic ” links ” liegen lässt, wird es zu keinen weiteren Schritten kommen.
Auffällig war bei der letzten PK mit Zadic und Wöginger, dass kein Journalist dieses Thema anschnitt.
Wenn’s eh Wurst ist wozu dann Plagiat Jäger? Warum Tritt die eine zurück und die andere nicht?
@ Nöhrer : ich fürchte, das überschreitet Ihre Gneisser-Kompetenz !!?! Macht nix, weiter brav Schwarz/Grün wählen… Lg 🙂