Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) konnte sich mit den heimischen Banken darauf einigen, Kreditnehmern, die in Schwierigkeiten geraten sind, entgegenzukommen.

So versprach Willibald Cernko, Chef der Erste Group und Obmann der Bundessparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer (WKÖ), folgendes: “Für jene privaten Haushalte, die Schwierigkeiten bekommen, werden wir deshalb in den ersten zwölf Monaten auf Mahnspesen und Verzugszinsen verzichten.”

Finanzminister Brunner kündigte außerdem an, dass Private wieder fest verzinste Staatsanleihen der Republik Österreich erwerben könnten. Eine “sehr sichere Methode”, so Brunner. Einem Zinsdeckel, wie von der SPÖ gefordert, erteilte der Finanzminister eine Absage. Ein solcher sei kartellrechtlich kaum möglich und hätte Verwerfungen auf den Kapitalmärkten zur Folge, sagte er.

Zum Hintergrund: Bei Krediten steigen die Zinsen seit dem Vorjahr an. Grund dafür ist die schrittweise Anhebung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) wegen der hohen Inflation.

Die Konsequenz: Diejenigen, die sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung gekauft haben und dafür einen Kredit mit variablem Zinssatz aufgenommen haben, müssen tief in die Tasche greifen. Inzwischen hat sich die monatliche Zinsbelastung innerhalb eines Jahres nämlich verdoppelt.

Der Chef der Erste Group, Willibald Cernko (67)APA