Der österreichische Staat sei ein “Wucherer”, schreibt die Denkfabrik Agenda Austria auf Twitter. Kaum ein Land nehme der Bevölkerung noch mehr Geld ab, um die öffentlichen Ausgaben zu finanzieren.

Agenda Austria weist darauf hin, dass in lediglich vier (!) Ländern Europas das Nettogehalt nach Steuern und Abgaben noch niedriger sei als in Österreich. In 17 (!) Staaten Europas dagegen bleibt den Arbeitnehmern mehr Netto als hierzulande. 

So hätte ein heimischer Durchschnittsverdiener rund 230 Euro monatlich mehr in der Tasche (oder über 2700 Euro im Jahr), wenn er Steuern und Abgaben wie ein schwedischer Arbeitnehmer zahlen müsste. In unserem Nachbarland Ungarn unter Premier Viktor Orban wären es 318 Euro mehr pro Monat, in Spanien 410 Euro und in Griechenland sogar fast 550 Euro mehr.

Agenda Austria führt mit einem greifbaren Beispiel vor Augen, wie hoch die Abgabenlast in Österreich ist: “Wer diesen Sommer mit der Familie Österreich-Urlaub macht und dafür 3200 Euro bezahlt, muss für diesen kleinen Luxus zuvor mehr als 5700 Euro an Arbeitsleistung erbracht haben. Dem Urlaubsanbieter bleiben letztlich nur rund 2900 Euro.”

In Griechenland bleibt den Arbeitnehmern 550 Euro mehr Netto

"Österreicher zahlen für die Spitzenklasse und erhalten lediglich Mittelmaß"

Agenda Austria rechnet vor, dass im Jahr 2022 die Lohnsteuer- und Sozialversicherungsbeiträge erstmals die Grenze von 100 Milliarden Euro pro Jahr erreicht hätten.

Auch die Mehrwertsteuereinnahmen stiegen durch die hohe Inflation rasch an. Im internationalen Vergleich zähle Österreich zu den absoluten “Hochsteuerländern”. Die Belastung verteile sich dabei gleichmäßig über die Sozialversicherungsabgaben, direkte sowie indirekte Steuern.

Was in den Augen der Agenda Austria angesichts dieser horrenden Steuer- und Abgabenlast besonders negativ ins Auge fällt: Viele staatliche Leistungen, etwa in der Bildung oder Pflege, stagnierte, im Gesundheitsbereich würden sie sogar deutlich abnehmen. Laut der Denkfabrik werden auch künftige Pensionsleistungen “aller Voraussicht unter den heutigen liegen”.

Das Fazit der Agenda Austria: “Die Österreicher zahlen für die Spitzenklasse und erhalten lediglich Mittelmaß.”