Nicht nur die Gewinne der Energiekonzerne gehen in Österreich durch die Decke, sondern auch die Einnahmen des Staates. Im ersten Halbjahr durfte sich Finanzminister Magnus Brunner über Rekordeinnahmen in Höhe von 49,8 Milliarden Euro freuen, wie die Wiener Denkfabrik Agenda Austria aufzeigt.

„Es ist sehr gut möglich, dass durch eine weitere Steigerung im traditionell stärkeren zweiten Halbjahr erstmals die 100-Milliarden-Euro-Mauer durchbrochen wird”, sagt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert.

Zuwächse gegenüber 2019 im zweistelligen Bereich

Alle großen Steuern konnten gegenüber 2019 im zweistelligen Bereich zulegen. Besonders stark gestiegen sind die Kapitalertragsteuern mit einem Plus von 72,3 Prozent. Das ist angesichts niedriger Zinsen überraschend und nicht nur mit deutlich gestiegenen Dividenden zu erklären. Aber auch die Körperschaftsteuer ist mit 39,2 Prozent auffallend stark gewachsen.

Die Wiener Denkfabrik hält daher Forderungen nach einer Sondersteuer für Energiekonzerne („Übergewinnsteuer“) für wenig nachvollziehbar. „Wenn der Staat den ärmeren Haushalten finanziell unter die Arme greifen will, ist dazu ausreichend Geld vorhanden. Entscheidend ist, dass zielgerichtet geholfen wird und das Geld nicht mit der Gießkanne verteilt wird“, unterstreicht Göttert.