
Steuerreform könnte Österreich zum "Krypto-Magnet" machen
“Österreich ist auf dem richtigen Weg”, ist sich Blockpit-CEO Florian Wimmer sicher. Der Experte für Blockchain glaubt, dass die ökosoziale Steuerreform Kryptoanleger nach Österreich ziehen wird. Die Abschaffung der KESt würde dies nochmals verstärken.
Die ökosoziale Steuerreform dürfte Kryptoanleger nach Österreich ziehen, so die Einschätzung von Florian Wimmer, CEO von Blockpit. Die Linzer Plattform bietet Steuerreports und Portfolio-Management für Kryptowährungen an. Mit 1. März werden Investitionen in Kryptowährungen hierzulande steuerrechtlich mit anderen Wertpapieren wie zum Beispiel Aktien gleichgesetzt.
"Österreich ist auf dem richtigen Weg"
“Damit ist Österreich auf dem richtigen Weg”, sagt Wimmer. Einziger Nachteil der Reform sei aus Anlegersicht, dass es keine Behaltefrist mehr geben wird. Bisher waren Handelsgewinne mit Bitcoin und Co. steuerfrei, wenn die entsprechende Währung länger als ein Jahr gehalten wurde. Die Reform gilt rückwirkend für alle Kryptoassets, die nach dem 28. Februar 2021 gekauft wurden.
Dass Finanzminister Brunner unlängst eine Abschaffung der Kapitalertragssteuer (KESt) nach einer Behaltefrist für alle Kapitalvermögen in den Raum stellte, begrüßt der Blockpit-CEO. “Das würde Österreich zu einem sehr attraktiven Standort für Kryptoassets machen. Dann wäre es ein hochreguliertes Land mit klaren Gesetzen und zugleich attraktiven Steuersätzen.” Durch die Gleichstellung mit anderen Wertpapieren würden Kryptowährungen weiters als ernsthafte Anlageklasse anerkannt werden.
Steuerreform national und international mit positiver Bewertung
Die positive Bewertung der Steuerreform teilt Florian Wimmer mit seinen Kundinnen und Kunden im In- und Ausland. 1.200 von diesen haben zum Jahresanfang an einer nicht-randomisierten Blockpit-Umfrage teilgenommen. Demnach befürwortet über die Hälfte eine Gleichbehandlung von Kryptowährungen mit anderen Wertanlagen.
Eine klare Mehrheit würde sich auch eine EU-weite Harmonisierung bei der Regulierung von Kryptomärkten wünschen. Im September hatte die EU-Kommission einen Vorschlag für eine entsprechende Verordnung (sogenannte MiCA-Verordnung) vorgelegt, über die sich die Mitgliedsstaaten aber noch einigen müssen.
Jeder Vierte überlegt, seinen Steuersitz in ein anderes Land zu verlegen
Jeder Vierte unter den Befragten denke zudem drüber nach, seinen Steuersitz in ein anderes Land zu verlegen. Hier sieht der Blockpit-Gründer Florian Wimmer Potenzial für den heimischen Kryptomarkt. “Wir haben die Teilnehmer zwar nicht gefragt, wohin sie ziehen würden”, sagt Wimmer. Klassische Kryptosteueroasen seien aktuell Portugal und Malta. Gerade von Kunden aus Deutschland bekomme man aber immer wieder die Rückmeldung, dass sie über einen Wechsel nach Österreich nachdenken.
Mit der ökosozialen Steuerreform fällt die Abgabenlast von Kryptogewinnen (unabhängig von der Haltefrist) auf 27,5 Prozent (KESt). Steuern fallen zudem nur dann an, wenn Gewinne aus der Kryptosphäre entnommen werden. Der Handel zwischen verschiedenen Kryptowährungen wird somit steuerfrei. Auch können Gewinne und Verluste aus dem Kryptohandel laut der neuen Regelung mit jenen aus anderen Wertpapiergeschäften ausgeglichen werden können.
Kryptogewinne vor Reform mit bis zu 55 Prozent steuerpflichtig
Vor der Reform fielen Kryptogewinne unter die Einkommensteuerpflicht, wenn die Kryptoassets innerhalb eines Jahres nach dem Erwerb wieder verkauft wurden. Dadurch wurden sie mit bis zu 55 Prozent besteuert.
Blockpit befragte seine Kunden auch nach ihrem Ausblick auf den Kryptomarkt im kommenden Jahr. Trotz eines zuletzt starken Kursverfalls bleiben die Anleger optimistisch und erwarten eine Erholung. Nach einem Allzeithoch von über 67.000 US-Dollar im November war der Bitcoinpreis zuletzt auf etwas weniger als 37.000 Dollar gefallen. Eine Mehrheit der Befragten geht aber davon aus, dass die Dominanz des Bitcoin abnehmen wird und alternative Kryptowährungen wichtiger werden.
Kommentare
Wenn die KESt fällt, dann können Gesellschafter Geld steuerfrei von Gewinnen aus der GmbH entnehmen und es fallen nur die 25 Prozent KöSt für die GmbH an – egal bei welcher Höhe.
Ich glaube daher nicht, dass die KESt abgeschafft wird. Evtl. auf Sparguthaben bis zu einem gewissen Betrag, wie das früher einmal war.
Es ist eigentlich pervers, dass für eigene Arbeit erheblich höhere Steuern eingehoben werden als für Spekulationsgewinne oder – aus Aktien – an der Arbeit fremder Leute. Die fremden Leute, die das Geld einer AG verdienen zahlen also mehr Steuern, als jene, die nur Aktien der AG besitzen.
Sehr sozial.
Die und die Sozialhilfebezieher zeigen, dass man blöd ist, wenn man in Österreich selbst arbeitet.
Schaffung von Anreizen zu mehr Eigentum.
Dafür sollte man aber die Steuern auf Arbeit und nicht die Steuern auf Spekulationsgewinne senken.
Für diejenigen die glauben, Steuern, Steuern und noch mehr Steuern helfen gegen die Armut, der irrt wie eh und je. Reich werden hauptsächlich die SPÖ-Bundeskanzler. 90% in der 2. Republik, hat die SPÖ den Kanzler gestellt und stets den Wahlschlageslogan benutzt der Kampf gegen Armut zum Ziel gesetzt. Unsere Armut wandert durch Asyl und Migration – auch aus EU-Ländern ein.
Kursgewinne sollten nach einem Jahr Behaltefrist steuerfrei sein – wie schon die alte Regelung, die vor 10 Jahren abgeschafft wurde. Dies ist für die Eigenvorsorge, Belebung des Aktienmarktes und die eigenkapitalschwachen Unternehmen aber viel wichtiger als für Kryptoanlagen.
Wenn ein Händler Kryptowährungen akzeptiert; fallen dann keine Steuern an?
Ein Händler darf Ihnen genaugenommen nicht einmal etwas schenken, das über ein Werbegeschenk hinausgeht ohne dafür USt und Einkommensteuer abzuführen.
Hier im Artikel geht es aber um die Versteuerung von Spekulationsgewinnen aus Kryptowährung. Beim Einkauf mit Kryptowährung kommt das ja nicht zur Anwendung, weil die am Tag des Geschäfts einfach einen bestimmten Wert hat.