Das “Tully-Monster” sorgt seit Jahrzehnten für Rätselraten unter Forschern. Die Wissenschafter versuchen seit 70 Jahren herausfinden, Vorreiter welcher Tiergattung das 30 Zentimeter lange Fossil ist, das in den 1950er Jahren entdeckt wurde. Es hat einen fischähnlichen langen Körper mit seitlich abstehenden Stielaugen, einen pfeilförmigen Flossenschwanz und eine rüsselartig stark verlängerte Schnauze mit Zähnen. Das “Tullimonstrum gregarium”, das nach seinem Entdecker benannt wurde, breitet Paläontologen seit mittlerweile 70 Jahren Kopfzerbrechen.

Das Fossil wurde in den 1950-er Jahren entdeckt und sorgt seitdem für Kopfzerbrechen bei Forschern.

Wohl eher Weich- als Wirbeltier

2016 wurde das Wesen als Vorreiter der Wirbeltiere eingereiht. Eingehende Analysen seiner Anatomie enthüllen nämlich einige Merkmale, die jenen von Wirbeltieren ähnelten.  Forscher des Nationalmuseums in Tokio vermuten aber mittlerweile, dass das Tully-Monster zu den Urmündern (Protostomia) gehört. Diese Tiergruppe umfasst heute unter anderem Würmer, Insekten und Schnecken. Die Forscher wollen aber auch nicht ausschließen, dass das Tully-Monster zu den wirbellosen Chordatieren gehört haben könnte. Damit könnte es ein Seitenzweig der Stammeslinie von heutigen Lanzettfischchen und Seescheiden sein. Diese stehen den eigentlichen Wirbeltieren immerhin näher als Würmer und Weichtiere.