“Alles irre!!!”, schreibt Heinz-Christian Strache in der Antwort auf die eXXpress-Anfrage, wie er die aktuelle Situation der FPÖ bewerte. So flog in der Vorwoche auf, dass der FPÖ-Sicherheitssprecher Hans-Jörg Jenewein auf seinem Computer Entwürfe für 13 anonyme Anzeigen gegen FPÖ-Politiker gespeichert hatte – wir berichteten. Nach ersten Medienberichten über diese Anzeigen wurde Jenewein zum Parteiaustritt “überredet”, FPÖ-Chef Herbert Kickl distanzierte sich dann in einem Schreiben am Samstag von ihm und kündigte “dienstliche Schritte” an, nur wenige Stunden später wollte sich Jenewein in der Nacht auf Sonntag das Leben nehmen. Der langjährige Vertraute von Kickl konnte von Ärzten gerettet werden und ist bereits wieder auf dem Weg der Besserung.

In der parteiinternen Krise hat sich aber nichts gebessert, sondern im Gegenteil: Jetzt erst realisieren die “Zielpersonen” des aufgedeckten Anschlags mit Strafanzeigen, wie sehr sie von ihren Parteifreunden gehasst und verfolgt worden sind. Auch Heinz-Christian Strache, den gleich mehrere Anzeigen bei der Justiz anschwärzen sollten, ist erschüttert: “Die Hauptopfer der gezielten anonymen Verleumdungen, des Rufmordes aus dem FPÖ-Jenewein-Eck sind meine Ehefrau Philippa und ich als ehemaliger FPÖ-Obmann.”

Wunderte sich schon mehrmals über das Verhalten von Herbert Kickl: Heinz-Christian Strache

Ex-Geheimdienstagent mit FPÖ-Sicherheitssprecher in Kontakt

Mit diesen Anzeigen sei nicht nur versucht worden, einen früheren Parteifreund ein Comeback zu verunmöglichen, sondern auch dessen Existenz zu vernichten, ist Strache fassungslos. Auch der frühere FPÖ-Vizekanzler meint, dass Jenewein wohl kaum allein auf diese Idee mit den Anzeigen gekommen sein kann – er vermutet ein größeres Rufmord-Netzwerk hinter diesem Fall: So sei erwiesen, dass Jenewein oft mit dem Ex-BVT-Mitarbeiter Egisto Ott Informationen austauschte.

Dieser Ex-Agent wiederum sei auch mit linkslastigen Journalisten und dem glücklosen Ex-Grünen und Liste-Pilz-Gründer Peter Pilz in Kontakt. Strache stellt dazu die Frage: “War das eine Auftragsarbeit, um mich und meine engsten Mitarbeiter politisch auszuschalten, um eine schwarz-blaue Regierungskoalition für immer zu verhindern?” Und zählte auch die politische Verwertung des bis Ende 2018 absolut unverkäuflichen Ibiza-Videos zu diesem Auftrag? So soll Ott auch Kontakte zu Personen aus diesem Täterkreis haben – für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Für HC Strache ist jedenfalls eins verwunderlich: “Warum stellt sich Österreichs Linke so vor Herbert Kickl? Ist die Angst vor einer neuen bürgerlichen Mehrheit so groß? Allein Kickl ist jedenfalls der Garant dafür, dass die ÖVP nicht mit der FPÖ regieren will.”

Wieder zu Hause und auf dem Weg der Besserung: Hans-Jörg Jenewein