
Strache wieder vor Gericht: Neuer Anlauf, nachdem der erste scheiterte
Am Montag startet die nächste Runde in der Causa rund um den Privatkrankenanstalten-Fonds. Strache und der Eigentümer der Privatklinik Währing waren zunächst wegen Bestechlichkeit verurteilt worden. Dann folgte die schallende Ohrfeige: Das Oberlandesgericht hob das Ersturteil wegen Widersprüchlichkeit auf.

Zehn Verfahren der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen den ehemaligen Chef der Freiheitlichen endeten in einer Einstellung oder mit einem Freispruch. Nur einen einzigen Urteilsspruch musste Strache bisher einstecken, und der wurde vom Wiener Oberlandesgericht (OLG) aufgehoben. Am Montag startet das Verfahren am Wiener Landesgericht für Strafsachen von Neuem.
Dabei geht es um die Causa rund um den Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds (Prikraf). Die WKStA hatte Gesetzeskauf vermutet. Strache war wegen Bestechlichkeit verurteilt worden. Die nun bevorstehende Verhandlung ist für zwei Tage ausgeschrieben. Die Urteile sollen bereits am 24. November fallen, zumal das Beweisverfahren nur zum Teil neu aufgerollt werden muss.
Verhandlung muss neu durchgeführt werden
Strache war im August 2021 wegen Bestechlichkeit zu 15 Monaten bedingt verurteilt worden, der mitangeklagte Eigentümer der Privatklinik Währing, Walter Grubmüller, zu zwölf Monaten auf Bewährung. Im Zusammenhang mit der Privatklinik Währing war ein Gesetzeskauf vermutet worden. Der Grund: Der Klinik-Betreiber hatte der Bundes-FPÖ insgesamt 12.000 Euro gespendet.
Sowohl Strache als auch Grubmüller, die sich von Anfang an nicht schuldig bekannt hatten, legten gegen ihre Verurteilung Rechtsmittel ein, denen das OLG Folge leistete. Die Begründung war einigermaßen blamabel für die Justiz: Das Ersturteil sei in einigen Teilen widersprüchlich, einige entlastende Chatnachrichten wurden laut OLG nicht hinreichend gewürdigt. Daher wurde eine Neudurchführung der Verhandlung angeordnet, zu der nun auch wieder mehrere Zeugen geladen sind.
Am Montag werden die FPÖ-Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch und der FPÖ-Bundesratsabgeordnete Johannes Hübner vernommen. Drei weitere Zeugen folgen am Donnerstag, dann soll der Urteilsspruch folgen.
Strache ist pleite: Kann sich Anwalt nicht mehr leisten
So erfolgreich Heinz-Christian Strache bisher alle Anschuldigungen gegen ihn abwehren konnte, sein Kampf gegen die Justiz hat einen Preis, und den kann er sich nicht mehr leisten. Auf seinen Anwalt Johann Pauer wird der ehemalige FPÖ-Chef künftig verzichten müssen, und den Kampf mit einem Pflichtverteidiger bestehen müssen.
“Es ist eines modernen Rechtsstaats unwürdig, für Einstellungen und Freisprüche nach jahrelangen Ermittlungen keinen Kostenersatz zu gewähren”, erklärt Pauer gegenüber der “Presse”.
Kommentare
Ich hoffe H.C. kommt wieder in die Politik. Ein H.C. der Österreich verscherbeln wollte ist mir lieber als div. Poliker/innen die Österreich bereits an unsere neuen Facharbeiter verkaufen – Sorry verschenken.
Vielleicht sollte auch einmal der staatsanwalt überprüft werden. Amtsmissbrauch??
Am Ende wird nichts dabei rauskommen. Hauptsache eine Existenz ist zerstört. Klenk und Konsorten können Stolz auf sich sein.
Ich vertraue unserer Justiz nicht mehr. Und die Frau Justizministerin schweigt zu den Missständen.
@DF99 Hat das Strache durch sein Benehmen nicht selbst verschuldet?
Merke: Hochmut kommt IMMER vor dem Fall!
Kosten die beim Angeklagten anfallen und praktisch nie 100% ersetzt werden. Selbst erlebt in einer haltlosen Strassenverkehrssache nur weil sich Polizist aufgebuddelt hatte. 4x Verhandlungstermin mit jeweils neuen Zeugen, dann gnadenhalber Angebot vom Richter das Verfahren einzustellen. Freut man sich im ersten Augenblick das der Kelch vorrüber gegangen ist, bis die Anwaltsrechnung kommt. Die zahlt man selber- komplett!
Würde man Gesetzeskäufe um den Bereich der Impfpflicht suchen, wäre man wohl erfolgreicher. So ist man einfach nur “beschäftigt”.
Wir sollten für HC Strache spenden !!!! Bitte @Reda um Kto.Nr./IBAN etc… ! Danke
Suchen Sie mal bei YouTube nach Straches Kanal. Dort finden Sie auch eine Information, wie man ihn unterstützen kann.
Wenn ich als Staatsanwaltschaft von 10 Fällen nicht einen durchbekomme, dann ist das eine absurde Verschwendung von Steuergeldern und diese Hanseln sind entweder unfähig oder missbrauchen den “Rechtsstaat” zur Verfolgung Andersdenkender. In jedem Fall: der Chef dieser Behörde ist reif für den Rücktritt und es muss ermittelt werden, wie es dazu kommen konnte. Eine Sonderstaatsanwaltschaft, die sich mit der WkSta befasst, erscheint geboten.