Es begann mit einem lauten Knall. Böller gingen in die Luft. Zuerst vereinzelt, dann in immer kürzeren Abständen. Um 18.40 Uhr alarmierte ein Anrainer die Polizei. Jugendliche würden in der Nähe des öffentlichen Friedhofs im Linzer Süden randalieren, ein junger Mann hätte zudem einen schwarzen Kanister in der Hand. Polizisten machten sich auf den Weg – und wurden sofort selbst zum Ziel.  Die Jugendlichen schossen Raketen in Richtung der eintreffenden Streifenwagen, dann ergriffen sie die Flucht.

Als eine Streifenwagenbesatzung gegen 20 Uhr in ihren Dienstwagen steigen wollte, wurde sie böse überrascht: Das Auto, das gegenüber der Volksschule geparkt war, stand in Flammen – eXXpress berichtete. Einer der Jugendlichen hatte es mit Benzin übergossen und angezündet. Am Dienstag tauchte auf der sozialen Plattform TikTok ein Video der Geschehnisse auf. Untermalt mit der Musik eines deutschen Rappers. Die Jugendbande, die sich selbst “La Casa Bariks 4030” (4030 ist die Postleitzahl für den Linzer Süden) nennt, hatte ihre Taten aufgezeichnet und stolz ins Internet gestellt, berichten die „OÖN“.

Bande teilte Video der Tat

Zu sehen sind etwa 20 Jugendliche, Benzin, das auf die Straßen geschüttet und angezündet wird, das zerstörte Polizeiauto, die brennende Schaukel – und auch die Rakete, die in Richtung Streifenwagen abgeschossen wurde. Zu hören ist außerdem, wie einer der Jugendlichen die Polizisten während seiner Flucht wüst beschimpft. In den Kommentaren werden neue Taten angekündigt: “Ebelsberg wird die Hauptstadt von Österreich. Da kommt noch mehr. Macht euch bereit.”

Der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FP) forderte gestern Konsequenzen für die Täter. “Zahlreiche Bewohner in Ebelsberg berichten von einer Jugendgruppe, die seit geraumer Zeit ihren Stadtteil mit Böllern und Sachbeschädigungen terrorisiert”, sagt er. Das aufgetauchte TikTok-Video sei ein deutliches Indiz “für Täter mit Migrationshintergrund”. Er hoffe, dass die Polizei die Brandstifter rasch zur Rechenschaft ziehen könne.