Die Situation in den österreichischen Privatspitälern spitzt sich zu. Die Kollektivverträge der 10.000 Beschäftigten der Privatkrankenanstalten sind im Vergleich zu jenen des Wiener Gesundheitsverbundes oder den Ordensspitälern wesentlich schlechter. Umso härter kämpfte die Gewerkschaft vida in sechs Verhandlungsrunden um eine Erhöhung, wie die “Krone” berichtet.

Vergeblich. Jetzt liegt der Ball laut Gewerkschaft bei den Arbeitgebern: „Ein monatliches Mindesteinkommensplus in Höhe von 175 Euro gleicht nicht einmal die Inflation aus“, sagt vida-Chefverhandler Harald Steer. Die Forderung: ein Plus über der Inflation und 2000 Euro Mindestlohn.

"Es gibt Mitarbeiter, die nur 1600 Euro brutto verdienen"

Die Privatkliniken wiederum betonen, die Stundenlöhne um 8,39 Prozent erhöhen zu wollen – über der Inflation. Zudem habe man eine Arbeitszeitreduktion angeboten. Doch die Gewerkschaft ging darauf nicht ein. „Wir haben einen Antrag auf Einigungsverhandlungen im Arbeitsministerium gestellt“, sagt Verhandlungsführer Stefan Günther.

Und was sagen eigentlich die Beschäftigten dazu? „Niemand macht diesen Job für das Geld alleine. Aber es fehlt einfach an Wertschätzung seitens der Arbeitgeber“, schildert Florian Haskovec, der als psychiatrischer Pfleger im Anton-Proksch-Institut arbeitet. Daher unterstützt er auch den dreistündigen Warnstreik, der am Dienstag landesweit in allen Privatkliniken stattfindet. „Es gibt Mitarbeiter, die nur 1600 Euro brutto verdienen. Das ist die Realität einiger Beschäftigter“, kritisiert er.