Das britische Tochterunternehmen der Deutschen Bahn „DB Cargo UK“ verabschiedet sich von seinen elektrischen Lokomotiven, wie “Tichys Einblick” berichtet. Wegen rasant steigender Strompreise können diese nicht mehr rentabel betrieben werden. Demnach nimmt die Bahn in Britannien die Elektro-Baureihe 90 von den Schienen, die auch für den Güterverkehr gedacht waren. Das stößt auf viel Kritik, gerade weil sich das Unternehmen als besonders umweltfreundlich profilierte und die Lokomotive mit dem Werbespruch „Ich bin das Rückgrat der Wirtschaft“ bewarb.

Diesel Trotz aggressiven Umwelt-Images

Jetzt will die DB Cargo UK die E-Loks ausmustern und verkaufen oder verschrotten und statt ihnen wieder Diesellokomotiven auf die Schiene bringen. Deren Antrieb ist günstiger und somit auch die Betriebskosten geringer. „Die Entscheidung ist auf die Betriebskosten zurückzuführen und ist ein harter Schlag für die eigenen Umweltauflagen“, erklärt das Unternehmen. Weiter heißt es: „Im derzeitigen wirtschaftlichen Klima ergibt es keinen Sinn, die zusätzlichen Kosten für Betrieb und Wartung der Elektro-Loks der Class 90 zu tragen, wenn die alternative Diesel-Flotte Class 66 zur Verfügung steht.“

Klimaneutralität soll trotzdem angegangen werden

Dennoch will die DB Cargo UK sich bemühen, die Herausforderung der Klimaneutralität zu erreichen – trotz der wirtschaftlichen Probleme, mit denen sich das Unternehmen konfrontiert sieht. „Das bedeutet nicht, dass unsere Maßnahmen auf Kosten der Dekarbonisierung gehen, daher setze ich mich weiterhin für die Unterstützung von Bio- oder synthetischen Kraftstoffen ein, die wir in unserer bestehenden Dieselflotte verwenden können“, erklärt Vorstandsvorsitzender Andrea Rossi. Die Deutsche Bahn musste zuvor bereits Güterzüge anhalten lassen, weil zu wenig Strom in den Netzen vorhanden war.