
Strompreise treiben Italiener auf die Straße: „Wir zahlen nicht“
Tausende Italiener gehen dieser Tage wieder auf die Straße, um ihrem Unmut gegen die ausufernden Energiepreise Luft zu machen. Viele Menschen verbrennen öffentlich ihre Stromrechnungen, immer mehr Gastronomiebetriebe wiederum hängen ihre Rechnungen ins Schaufenster.
Wegen der explodierenden Energiekosten ist die Stimmung in Italien immer angespannter. Der Protest gegen horrende Strom- und Gasrechnungen wächst und wächst. Nachdem es in vielen italienischen Städten bereits am Wochenende Demonstrationen gegeben hat, sollen die Proteste diese Woche weitergehen. Immer mehr Italiener wollen auf die Straße gehen und ihre Stromrechnungen verbrennen.
Speerspitze der Proteste ist die Bewegung „Non paghiamo“ („Wir zahlen nicht“). Sie hofft, bis Ende November eine Million Mitstreiter für sich zu gewinnen, die ihre Stromrechnungen nicht zahlen wollen. „Non paghiamo“ plant Demonstrationen vor den größten Energiekonzernen des Landes.
Stromrechnungen werden landesweit in den Schaufenstern ausgehängt
Vor allem dem Energieriesen Eni wird vorgeworfen, mit den Gaspreisen zu seinem eigenen Nutzen zu spekulieren. Vor dem lombardischen Energieversorger A2a in Brescia gab es in den vergangenen Tagen schon Proteste. Von den entfesselten Energiepreisen besonders betroffen sind die Gastbetriebe Italiens. Nach Schätzungen wird das Gaststättengewerbe in den nächsten zwölf Monaten zwei Milliarden Euro mehr für Energie und Gas ausgeben als in den vorangegangenen zwölf Monaten.
Den 17.500 Eissalons und Konditoreien im Land geht es nicht viel anders. Ihre Kosten sind im vergangenen Jahr im Schnitt um 300 bis 350 Prozent gestiegen. Aus diesem Grund hat der Handelsverband Confcommercio die Initiative „Bollette in vetrina“ (Stromrechnungen ins Schaufenster) gestartet. Die Stromrechnungen werden von den Gastbetrieben ausgehängt, um die höheren Preise in den Lokalen vor den Kunden zu rechtfertigen.
Kommentare
Die Österreicher sind noch immer zu obrigkeitshörig, satt gefressen und gutgläubig, statt es den Italienern nachzumachen
Ich glaube nicht, dass sich bei uns die Strompreise innerhalb der letzten 15 Monate verzehnfacht haben. Also bei mir jedenfalls nicht.
Mit Verlaub, dies kommt einer Schizophrenie schon recht nahe: Einerseits verteidigt noch immer eine Mehrheit ( zumindest wird uns dies erzählt und und unsere Poliker lügen nicht ) der Bürger die, das Problem auslösenden Sanktionen und anderseits jammert man, dass man des Leben nicht mehr stemmen könnte ? Vielleicht setzt sich in Europa einmal die Erkenntnis durch, dass das Leben ohne Sanktionen leichter wäre ? Wehklagen allein, wird jedenfalls nichts helfen.
Dass die Bürger die Sanktionen befürworten würden, sagt lediglich die Propaganda. Nur in Ungarn gibt es eine angekündigte Volksabstimmung dazu.
Nur Schwachsinnige würden einer Regierung samt Präsident noch irgendwas glauben, die einen Verfassungsbruch nach dem anderen begeht. So viele davon gibt es in Österreich nicht.
Viel spaß mit der neuen politischen Führerin Italiens. Die findet die Sanktionen, die für die ausufernden Energiepreise hauptverantwortlich sind, nämlich geil. Es bleibt zu hoffen, dass die Koalitionspartner dieser NATO-Marionette weniger vernagelt sind und korrigierend eingreifen.
So etwas in Österreich möglich? Nie! Die gehen nicht einmal für ihre Verfassung auf die Straße
traurig….aber wahr!