Dieser Punkt könnte am Ende noch wertvoll sein. Salzburg hat nach dem 0:0 gegen Real Sociedad gute Karten auf den Umstieg in die Europa League. In zwei Wochen (12. Dezember) reicht beim Heimspiel gegen Benfica Lissabon sogar eine Niederlage mit einem Tor Unterschied.

“Dieser Punkt hat für uns einen sehr, sehr hohen Stellenwert”, betonte Trainer Gerhard Struber nicht zuletzt aufgrund der Qualität des Gegners. Die Basken sind in Champions-League-Gruppe D immer noch ungeschlagener Tabellenführer. Struber: “Wir haben es Real Sociedad sehr schwer gemacht – mit Teamwork pur, mit einem unglaublichen Schulterschluss, gemeinsam alles in die Waagschale zu werfen. Taktisch war das defensiv auf sehr hohem Niveau von meinen Burschen.”

Dabei hat man auf das sonst typische Offensivpressing verzichtet. Struber ließ seine Akteure gegen den spielstarken Ligasechsten aus Spanien erst im Mittelfeld und auf bestimmte Auslöser “die Schlinge zuziehen”, wie er es formulierte. Personalnot und Spielanlage des Gegners hätten bei der Entscheidung eine Rolle gespielt, erklärte Struber. “In unserer Situation, in der wir drinnenhängen mit verfügbaren Spielern, und gegen einen internationalen Topclub war das die richtige Marschroute.”

Parallelspiel auf dem Handy verfolgt

Unmittelbar nach Spielende wurden auch die Handys gezückt. Man verfolgte die Schlussphase des Parallelspiels von Benfica gegen Inter Mailand (3:3). Hätte Nicolo Barella die Aufholjagd der Mailänder nach 0:3-Rückstand tief in der Nachspielzeit statt eines Stangenschusses noch mit dem 4:3-Siegestor gekrönt, wäre Salzburg vorzeitig und wie im Vorjahr in der EL-Zwischenrunde gestanden. Nun darf man daheim gegen die Portugiesen nicht mit zwei oder mehr Toren Unterschied verlieren.

“Es ist ein Finale. Wir müssen schlau sein und wissen, was wir zu tun haben”, meinte Abwehrchef Pavlovic. Die Ausgangslage sei gut. “Wir müssen gegen Benfica mit Selbstvertrauen auftreten. Wir haben alles in unserer Hand.” So müsse man auch spielen. “Wir wissen, was Benfica mitbringt. Das ist eine Mannschaft mit außergewöhnlicher Qualität”, ergänzte Struber. “Da gilt es, alles zu maximieren, um am Ende in der Europa League zu überwintern.” Das Duell habe “finale Bedeutung”, der im Baskenland erkämpfte Punkt “könnte tatsächlich hilfreich” sein.

“Ich bin sehr stolz, dass wir es mit diesem Punkt hinbekommen haben”, sagte Struber. Die Chance auf Gruppenplatz drei sei realistisch, klar und aufrecht. “Wir wissen, dass wir die Nase vorne und gleichzeitig ein Heimspiel haben.”