„Wir haben zahlreiche Strukturprobleme, die seit mindestens 15 Jahren verschleppt wurden und sich nun zugespitzt haben. Das sind ernste Themen, denen wir uns widmen müssen und widmen werden. Einerseits braucht es eine große Gesundheitsreform – daran arbeitet der Gesundheitsminister. Andererseits müssen wir aber auch schnelle Schritte umsetzen, und das werden wir in den kommenden Wochen bereits tun“, kündigt der Bundeskanzler an.
„E-Card statt Kreditkarte: Dafür arbeite ich als Gesundheitsminister jeden Tag. Gesundheit muss für alle Menschen in Österreich leistbar sein. Das geht nur über einen Ausbau des Kassensystems und des niedergelassenen Bereichs insgesamt. Wir haben hohen Reformbedarf, es braucht rasch erste Schritte“, ergänzt Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Woran es im Gesundheitssystem krankt

Wir müssen unser Gesundheitssystem nach der Pandemie deutlich stärken, heißt es zudem in einer gemeinsamen Aussendung. Das System wurde in letzten drei Jahren bis über die Grenzen beansprucht. Jeder spürt, dass da etwas nicht mehr stimmt. Der Problemaufriss ist klar:

Wir haben zu wenige Kassenärzte, sowohl Allgemein- als auch Fachärzte
Die Zahl der Kassenärzte stagniert, die Zahl der Wahlärzte nimmt zu
Es ist unzumutbar, dass Hausärzte in manchen Regionen Mangelware sind
Es ist unzumutbar, dass man in manchen Fächern nur schwer Facharzt-Termine bekommt
Personal im Gesundheitssystem ist oft überlastet
Teilweise Engpässe bei Medikamenten-Versorgung
Zu viele Absolventinnen und Absolventen der Medizinuniversitäten verlassen das Land

Versäumnisse der vergangenen 15 Jahre werden aufgeholt

Kanzler und Gesundheitsminister werden noch im Juni entsprechende Gesetzesinitiativen zum Thema Gesundheit vorlegen. „So wie es in den letzten 15 Jahren war, kann es nicht weitergehen. Das wird harte Arbeit, aber das gehen wir jetzt an. Wir wollen weiterhin eines der besten Gesundheitssysteme der Welt haben und dazu braucht es Verbesserungen. Dazu werden wir noch im Juni konkrete Schritte setzen. Darüber hinaus laufen die Arbeiten an der großen Gesundheitsreform im Rahmen des Finanzausgleichs weiter. Wir werden uns in den nächsten Wochen intensiv mit Expertinnen und Experten im Bundeskanzleramt beraten und noch vor dem Sommer erste Maßnahmen vorlegen “, so der Bundeskanzler.

„Versäumtes nachzuholen, geht leider nicht von heute auf morgen. Umso wichtiger ist es, dass wir wichtige Punkte schnell angehen. Österreichs Gesundheitssystem leistet nach wie vor gute Arbeit, wir müssen jetzt alles tun, damit das so bleibt“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch.