Auf Deutschlands Straßen nimmt die wahrgenommene Aggressivität unter deutschen Verkehrsteilnehmern zu, wie eine aktuelle Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) in Berlin zeigt. Die Hälfte der Befragten gab demnach an, sich zumindest gelegentlich nach Ärger sofort abreagieren zu müssen. Im Jahr 2016 war es noch jeder Vierte.

Zudem nutzt jeder fünfte Autofahrer die Lichthupe, um auf der Überholspur freie Fahrt zu verschaffen.

Selbstwahrnehmung mangelhaft

96 Prozent aller Autofahrer sind sich zudem sicher, dass sie beim Überholmanöver von Fahrrädern ausreichend Abstand halten. Jedoch gaben 93 Prozent der Befragten an, dass andere Autofahrer einen zu geringen Sicherheitsabstand wahrnehmen.

Ein Großteil fühlt sich dennoch sicher im Straßenverkehr. Eine Mehrheit befürwortet eine Null-Promille-Regelung, verpflichtende Sehtests alle 15 Jahre und ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen.

"Vollkommen inakzeptabel"

“Aus Ärger oder zum eigenen Vorteil die Verletzung oder gar den Tod anderer in Kauf zu nehmen, ist vollkommen inakzeptabel”, betonte UDV-Chef Siegfried Brockmann. Und weiter: “Alle Verantwortlichen müssen jetzt im Lichte der Ergebnisse beraten, wie sich die Situation verbessern lässt.”