Studie ermittelt erstmals Wasserstoffbedarf im Schiffsverkehr
Noch ist Wasserstoff ein Nischen-Antrieb. Das soll sich in den nächsten allerdings ändern. Eine Studie zeigt nun, dass die Produktion massiv gesteigert werden muss, um wenigstens die Schiffe klimaneutral zu betreiben.
Experten der Ludwig-Bölkow Systemtechnik rechnen in einer neuen Studie für das Deutsche Maritime Zentrum vor, dass der klimaneutrale Betrieb der maritimen Wirtschaft in der Bundesrepublik Unmengen an grünem Wasserstoff einfordert. Demnach bedarf es bis 250 3,5 Tonnen Wasserstoff und somit einer Leistung von 120 Terawattstunden (TWh). Der größte Anteil des Verbrauches fällt dabei auf die 1700 Schiffe der deutschen Hochseeflotte.
Der steigende Bedarf ist kaum abzudecken
Verglichen mit dem momentanen Verbrauch sind das gewaltige Zahlen: Die gesamte deutsche Industrie verbraucht gerade einmal bis zu 60 TWh an wasserstoffgenerierten Energie. Der zukünftig stetig steigende Bedarf, mit dem die Bundesregierung rechnet, soll mit erneuerbarem Strom gewonnenen Wasserstoff gedeckt werden. Zudem müssen große Mengen voraussichtlich importiert werden.
Bisher konnten die Studien nicht alle Faktoren mit einbeziehen
Schätzungen über den gesamten Wasserstoffbedarf maritimer Branchen gibt es bisher noch nicht, da zu viele Nischen zu beachten sind und die global operierende Flotte berücksichtigt werden muss. „Daher wird in der Studie nicht allein die Wasserstoffnachfrage in Deutschland ermittelt, die auch durch internationale Reeder entsteht, sondern zudem die prognostizierte durch deutsche Reeder entstehende internationale Nachfrage betrachtet”
Kommentare
Und wenn so ein Kahn dann Feuer fängt, dann gibt es einen riesigen Knall mit Stichflamme.
Und das dürfte schneller passieren als man glauben mag. Siehe „Fremantle Highway“, „Felicity Ace“, „CCNI Arauco“, „Purple Beach“, „Maersk Karachi“, „Atlantic Cartier“, „Ever Level“, „MSC Flaminia“, „Lisco Gloria“, „Scandinavian Star“, „Bow Mariner“, … uvm.
Nur um einige ausgebrannte Schiffe beim Namen zu nennen.
Die „Bow Mariner“ war ein wunderschönes Beispiel von Explosionen. So wie auch die „MSC Flaminia“.
Grüner Wasserstoff: Dafür müsste man auch diesen ebenso grün, also mit nachhaltiger Energiegewinnung produzieren können. Geht aber nicht, da das Stromnetz in allen EU-Mitgliedsstaaten nicht stabil genug ist. Ergo: Mit Wind- und Solarparks wertvolle, landwirtschaftliche Fläche versiegeln, um grüne Energie zur Herstellung von Wasserstoff gewinnen zu können? Produktionsbetriebe vor Ort bei den Energy-Parks? Oder wie? Das Kostet alles ein Vermögen. Zudem werden alle Haushalte (deren Energiebedarf gering ausfällt im Vergleich zur Industrie) mit weiterhin teurem Strom zur Kasse gebeten. Private PV-Anlagen werden vermutl. hohe Abgaben/Steuern erfahren etc. Das alles ist sonst nicht leistbar. – Ich empfehle kleinere Thoriumreaktoren in Industriegebieten einzusetzen und auch für den Antrieb dieser großen Pötte zu verwenden. Diese Lösung kostet zwar auch, ist aber flexibler und effizienter.
Bei den grossen Schiffen müsste doch Atomantrieb erste Wahl sein. Bei Kriegsschiffen und U-booten gehts ja auch.
In der zivilen Schiffahrt einen Reaktor? Uiii, das könnte böse enden…
Thoriumreaktoren in Industriegebieten und auf den riesigen Pötten wäre eine zukunftsorientierte Energiegewinnung. Alles andere ist ineffizient, zu teuer in der Produktion und es würden mit großflächigen Windkraft- und Solaranlagen (zur Energiegewinnung) wertvolle landwirtschaftliche Fläche versiegelt werden.