
Neue Studie: Sind wir Österreicher wirklich korrupter als der EU-Schnitt?
In Österreich gibt es mehr Korruption als im EU-Schnitt. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine neue Studie von Transparency international. So sollen hierzulande mehr Menschen für öffentliche Leistungen bestochen worden sein, als in anderen EU-Ländern.
Für das GCB wurden rund 40.600 Personen in 27 EU-Mitgliedsstaaten befragt, davon 903 in Österreich. Fast die Hälfte der befragten EU-Bevölkerung gab an, dass die Regierungen der Mitgliedsstaaten bei der Bekämpfung von Korruption keine gute Arbeit leisteten. Fast ein Drittel geht davon aus, dass die Korruption im eigenen Land zunimmt. Besonders krass scheint die Bewertung der zypriotischen Befragten, wo zwei Drittel einen Anstieg während des vergangenen Jahres wahrgenommen haben wollen. Wie viele Personen in dem kleinen Inselstaat befragt wurden, geht aus der Transparency-Aussendung nicht hervor.
Neun Prozent der Befragten geben zu, bereits Bestechungsgeld gezahlt zu haben
In Österreich gaben neun Prozent der Befragten an, eine öffentliche Dienstleistung in Anspruch genommen haben und dafür Bestechungsgelder bezahlt zu haben. Damit liegt man über dem EU-Durchschnitt von sieben Prozent.
Auch “Freunderlwirtschaft” ist hierzulande weiter kein Fremdwort. 40 Prozent erklärten, in den letzten zwölf Monaten persönliche Kontakte genutzt zu haben, um eine öffentliche Dienstleistung zu erhalten. Auch in dieser Kategorie findet sich Österreich deutlich über dem EU-Durchschnitt von 33 Prozent.
Käufliche Liebe ist ebenfalls keine Seltenheit
Neun Prozent der befragten Personen in Österreich gaben an, entweder selbst mit einer Forderung sexueller Natur für eine Gegenleistung konfrontiert gewesen zu sein oder jemanden zu kennen, dem das widerfahren ist. Auch hier liegt Österreich zwei Prozent über dem EU-Durchschnitt. Dies sollte die Alarmglocken schrillen lassen, meinte Luca Mak, Geschäftsstellenleiter von Transparency in einer Aussendung.
Offenbar haben zumindest die Befragten den Ist-Zustand schon zu einem guten Teil hingenommen. Weniger als die Hälfte der Bevölkerung war davon überzeugt, Korruption verhindern oder minimieren zu können. Einmal mehr ist der Wert schlechter als im EU-Schnitt, wo sich 67 Prozent zuversichtlich zeigten. (APA/red)
Kommentare
Wenn man sich in unserem schönen Land umhört und umsieht dann ist Korruption gang und gäbe. Ärger wie bei der Mafia.
Wie hier Korruption mittels Angebot oder Forderung sexueller Handlungen als käufliche Liebe bezeichnet wird ist widerlich. Es insinuiert fälschlicherweise, das Sexarbeit und Korruption/sexuelle Nötigung das gleiche ist.
In Sachen “bewusst tendenziöser Einsatz von Zwischentiteln” gebe ich Ihnen sogar recht als täglicher Konsument von orf.at und Standard.
Wobei ich diesen hier eher für unabsichtlich unglücklich gewählt halte.
Unabsichtlich oder nicht, es zeugt jedenfalls nicht von journalistischer Sorgfalt.
Welche Frage… schaut euch doch einfach nur die türkise Buberlpartie an… Wieviele Anklagen gibt es bereits???
Keine Ahnung. Sagst du es uns?
Ich wusste gar nicht, dass die türkise Buberlpartie bereits die Amtsstuben dieses Landes besetzt hält. Gab’s da keine Gegenwehr der roten Beamten, die jetzt alle arbeitslos sind?
Nach diesen „Studien“-Ergebnissen sehe ich schon eine aufgeregte Meinl-Reisinger schnappatmend ihr „Kurz muss weg“-Mantra ins Mikrofon geifern.
Zur Methodik: «Anders als beim Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) basiert der GCB nicht auf Experteninterviews, sondern auf Meinungsumfragen innerhalb der Bevölkerung.», so Mak.
Interessant auch die in der Aussendung des Herrn Mak unkommentierten Teilergebnisse, bei denen Österreich mal besser als Deutschland, mal besser als Schweden, mal besser als Frankreich dasteht.
Ich glaube eher viele Österreicher halten Beamte für korrupt weil man ja
schon irre Preise zahlt für irgendwelche Zettel die man braucht.
Wenn der Notar für eine Unterschrift 130 Euro abknöpft frag ich mich auch ist das jetzt noch sauber oder hat er da einen 100er schwarz mithkassiert.
Ich glaube, wir Österreicher sind nur EHRLICHER, oder halten es zwischenzeitlich wie die Opposition: Alles, was der böse Andere tut, ist korrupt, selber fühlt man sich natürlich immer und ewig “supersauber”!
Der Fisch fängt bekanntlich beim Kopf zu stinken an!