Klima gut, Impfgegner schlecht – das ist ein weiteres Fazit einer neuen Studie der Wiener Wirtschaftsuniversität. Die Forscher Julia Litofcenko und Michael Meyer haben 254.359 Artikel zur heimischen Politik zwischen 2016 und 2022 durchleuchtet. Untersucht wurden die Berichte über politische Parteien, und ebenso über die relevantesten zivilgesellschaftlichen Akteure (Klimabewegung, Flüchtlingshilfe, Impfgegner und Identitäre).

Mit dem "Aufstand" gegen die Klimakrise können Aktivisten in den Medien tendenziell punkten.Hannibal Hanschke/Getty Images
Mit Klimaaktivismus kommt man in den Medien generell gut weg, sagt die Studie. Davon dürften auch Klimakleber von der Letzten Generation (Bild) profitiert haben.Hannibal Hanschke/Getty Images

Das Ergebnis: Über die Grünen wird besonders positiv geschrieben – der eXXpress berichtete. Und: Die Klimabewegung kommt von allen genannten Akteuren bei den Journalisten am besten weg – vor allem seit Mitte 2018, als Schwedens Klima-Ikone Greta Thunbergs Schulstreiks die Fridays for Future-Bewegung ins Rollen brachte. Auffallend: Besonders positiv kommt die Klima-Kämpferin bei gleichzeitiger Erwähnung der Grünen im Artikel weg.

https://exxpress.at/abgewaehlte-leben-laenger-medien-berichten-ueber-gruene-besonders-positiv/

Am schlechtesten schneiden Impfgegner und Identitäre ab

Am schlechtesten wird über Impfgegner und Identitäre berichtet, die in der Studie als gemeinsamer Akteur geführt werden. Die Berichterstattung über sie ist fast immer negativ, hält die Untersuchung fest. Die Impfgegner – gemeint sind tatsächlich meist Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen – rückten mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ins Zentrum des Medieninteresses. Die Wortwahl weist in beinahe allen untersuchten Zeitungen das negativste Sentiment auf, sagen die Studienautoren.

Über Kritiker der Corona-Maßnahmen berichteten die Medien – mit wenigen Ausnahmen – fast durchgehend negativAPA/FLORIAN WIESER

Es gibt aber eine Abweichung: Sofern in Artikeln über Impfgegner und Identitäre die Grünen erwähnt wurden, sei auch hier die Berichterstattung positiver ausgefallen. Das dürfte allerdings bedeutend seltener der Fall sein. Die Überschneidung zwischen Anliegen der Klimakleber und Inhalten der Grünen dürfte wesentlich größer sein, als bei Anliegen von Impfgegnern und Identitären.

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