Das 199. Grazer Pflichtspielderby schrieb vor dem Anpfiff Negativschlagzeilen. Nach Ausschreitungen im und um das Stadion, die Verletzte und Festnahmen zur Folge hatten, fanden Sicherheitsbesprechungen statt. Das Spiel stand zwischenzeitlich auf der Kippe. Laut der “Kleine Zeitung” attackierte eine Gruppe von Sturm-Fans den Fanshop des GAK. Der Boss von GAK, Rene Ziesler forderte sogar eine Absage. In den sozialen Medien kursieren Videos, wo man in Schwarz gekleideter Menschen aus dem Stadion-Umfeld sah. Die Partie fand aber wie geplant statt. Der Anpfiff wurde knapp eine halbe Stunde zuvor bestätigt.

Nach Auseinandersetzungen im Stadion stürzte ein Sturm-Fan in den Stadiongraben. Er wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht. Eine zweite Person benötigte nach schweren Verletzungen medizinische Hilfe.

Ausgleich aus dem Nichts

Sturms Abwehrchef Wüthrich brachte schon nach 247 Sekunden eine Freistoßflanke von Jusuf Gazibegovic mit einem wuchtigen Kopfball im linken Eck unter (5.). Der GAK ließ den Erzrivalen nach dem frühen Dämpfer schalten und walten, konnte sich in letzter Konsequenz aber auf eine geordnete Fünferkette verlassen. Sturm verabsäumte es bei aller Dominanz nachzulegen und verfiel zunehmend in Passivität. Stefan Hierländer konnte eine Hereingabe nicht verhindern und Cheukoua traf im Zentrum mit links aus der Drehung (31.).

Der Ausgleich aus dem sprichwörtlichen Nichts leitete eine Phase der kollektiven Hektik ein, die der GAK gleich noch einmal nutzte: Der agile Cheukoua schmiss sich in einen Eckball und Oberleitner bugsierte den Ball – unbemerkt vom Schiedsrichterteam um Harald Lechner – in der Drehbewegung mit dem Ellbogen ins Tor. Einen Video Assistent Referee (VAR) gibt es in dieser Phase des ÖFB-Bewerbs nicht.

Dem Europa-League-Starter fehlten die Ideen der angeschlagenen Otar Kiteishvili und William Böving, zudem ließ Trainer Christian Ilzer mit Jon Gorenc Stankovic und Manprit Sarkaria zwei Vielspieler zunächst auf der Bank. Sarkaria kam früher als geplant in die Partie, weil sich Seedy Jatta erneut verletzte.

Sturm kam mit Wut im Bauch aus der Kabine

Sturm kam mit der Wut im Bauch aus der Kabine, lief aber beinahe in einen frühen K.o. Michael Lang (47./daneben), Cheukoua (48./scheiterte an Kjell Scherpen) und Christian Lichtenberger (57./daneben) ließen drei ausgezeichnete Konterchancen liegen. So jubelten plötzlich die Schwarz-Weißen über einen Ausgleich, der sich ebenfalls nicht angekündigt hatte. Oberleitner – der Torschütze zum 2:1 – bugsierte eine Flanke von Alexander Prass ins eigene Tor (58.).

Damit hatte die Ilzer-Elf wieder das Heft des Handelns übernommen. Topchancen waren allerdings Mangelware. Den Matchball verwertete ausgerechnet Teixeira, der nach Sarkaria-Zuspiel per Schlenzer ins lange Eck traf. Es war sein erstes Tor im Sturm-Dress im 29. Einsatz.