Sturm Graz wollte mit einem Sieg gegen die Austria die Chance auf den Titel am Leben erhalten. Zudem wollte man sich Selbstvertrauen für das Cup-Finale am Sonntag gegen Rapid holen. Die Anfangsminuten gehörten Mannschaft von Christian Ilzer. Affengruber nach einem Eckball per Kopf (2.) und Emanuel Emegha, der an der Fußabwehr von Austria-Keeper Christian Früchtl scheiterte (5.), ließen Top-Chancen aus. Doch es war die Austria, die über die Führung jubeln durften. Tabakovic köpfte nach einer Ecke von Fritz zum 1:0 für die Veilchen.

James Holland (Austria Wien /links) und Jon Gorenc Stankovic (Sturm Graz) im ZweikampfAPA/ERWIN SCHERIAU

Doch dann wurde es plötzlich ganz still im Stadion. Ein Austria-Fan stürzte beim Jubel über die Brüstung mit dem Kopf voran in den Stadiongraben. Der Torschütze winkte sofort die Rettungskräfte herbei, die zum dritten Mal in Folge im Liebenauer Stadion Erstversorgung leisten mussten. Laut APA-Informationen musste zudem vor dem Stadion ein Ordner medizinisch versorgt werden. Der Vorfall wirkte sich sichtlich auf die Stimmung aus.

Emegha vertändelte die große Ausgleichschance (19.), ehe auch Sturm aus einem ruhenden Ball traf (23.). Sarkaria war mit dem schlitzohrig ausgeführten Flachschuss unter die springende Austria-Mauer erfolgreich. Ohne Abwehrchance für Früchtl kullerte der Ball ins Tor. Zum bereits fünften Mal seit seinem Wechsel 2021 traf Sarkaria gegen seinen Ex-Verein – eine Marke, die er später ausbauen sollte.

Sturm dreht einen Rückstand

Die Wiener legten im munteren Treiben wieder vor. Dante klärte zweimal unzureichend, ehe Affengruber einen Handelfmeter verursache. Diesen konnte Tabakovic zu seinem 14. Saisontor verwandeln. Nach Rücksprache mit Videoschiedsrichter Harald Lechner blieb Markus Hameter bei seiner Entscheidung. Der Sturm-Verteidiger hatte den Ball im Schulter-Oberm-Bereich geblockt. Doch er verzichtete auf die regeltechnisch gedeckte Rote Karte. Eine solche hätte Affengruber auch im Cupspiel zum Zuschauer gemacht.

Der direkte Verfolger von Red Bull Salzburg stemmte sich gegen die dritte Niederlage in der Meistergruppe. Binnen zwei Minuten konnte Sturm das Spiel schließlich drehen. Erst überwand Kiteishvili Früchtl aus kurzer Distanz (62.). Dann setzte sich Sarkaria gegen Marvin Martins durch und traf erneut sehenswert per Heber (63.). Zuvor war ein Elfmeteralarm im Austria-Strafraum nach einem Kontakt zwischen Fischer und Emegha ohne Folgen geblieben.

Viel hätte nicht gefehlt und Sturm wäre vor dem Doppelschlag schon einem höheren Rückstand nachgelaufen. Der nicht immer sattelfeste Okonkwo verhinderte nämlich gerade noch den Triplepack von Tabakovic aus einem Konter (49.), und konnte einem Lattenkracher von Manfred Fischer (56.) nur untätig nachsehen. Die Partie blieb bis zuletzt hochattraktiv. Okonkwo parierte einen Volley-Schuss von Gruber (70.), während Bryan Teixeira auf der Gegenseite wegrutschte, statt Sarkarias Stanglpass zu vollenden (73.). Die Austria gab sich nicht auf, das 3:3 aber glückte nicht mehr. Und Sturm baute seine Serie ungeschlagener Heimspiele gegen Violett auf sechs aus.