Am Donnerstag steht für Sturm Graz das zweite Spiel der Europa League auf dem Programm. Die Mannschaft von Christian Ilzer ist zu Gast in Sosnowiec bei Raków Częstochowa. Es ist ein Schlüsselspiel der Gruppe D. Die Duelle gegen die Polen sind richtungweisend im Hinblick auf den Aufstiegskampf in der Gruppe D. Auch Christian Ilzer sprach im Vorfeld ebenfalls von einem richtungsweisenden Duell.

“Der Sieger macht einen großen Schritt in der Gruppe”, sagte der Sturm-Trainer. “Es erwartet uns ein Gegner auf Augenhöhe.” Die steile Entwicklung der vor sieben Jahren noch in der 3. Liga spielenden Tschenstochauer hat auch ihn beeindruckt. “Der Aufstieg dieser Mannschaft sucht seinesgleichen in Europa. Wir wissen aber, was uns erwartet”, sagte Ilzer.

Rákow musste sich im Play-off der Champions-League-Qualifikation Kopenhagen geschlagen geben. Das Auftaktspiel in der Europa League gegen Bergamo ging mit 0:2 verloren. Sturm unterlag zeitgleich Sporting zuhause mit 1:2. Eine weitere Niederlage wäre für beide Teams ein herber Dämpfer im Rennen um die ersten beiden Aufstiegsplätze. Der Drittplatzierte steigt in die Zwischenrunde der Conference League um.

In der Meisterschaft liegen die “Medaliki” (Medaillons) unter dem zum Chef beförderten Trainer-Jüngling Dawid Szwarga (32) auf Platz drei. Eine 1:4-Abfuhr bei Lech Posen wurde zuletzt mit einem 3:0 gegen Radomiak ausgebessert. Stefan Hierländer fordert dementsprechend eine “Topleistung” seiner Mannschaft ein. “Uns erwartet ein sehr guter Gegner, das haben sie gegen Kopenhagen eindrucksvoll bewiesen”, sagte der Sturm-Kapitän. “Wir fahren nach Polen, um Zählbares mitzunehmen.”

Manprit Sarkaria mit an Bord

Mit an Bord der Avanti Air saß Manprit Sarkaria. Der ÖFB-Teamspieler ist laut Eigenbeschreibung “voll fit”, und dürfte nach seinem Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel wieder an der Seite von Szymon Włodarczyk stürmen. Włodarczyk will nach einem torlosen September das Schaufenster in der Heimat nutzen. Gegen Raków hat der 20-Jährige noch nicht getroffen. Auf links wird Amadou Dante verteidigen, weil David Schnegg bei der Generalprobe gegen die WSG Tirol (1:0) am Wochenende einen Innenbandeinriss im Knie erlitt.

Sturm überzeugte zuletzt ergebnistechnisch, aber weniger mit Spielwitz oder Torgefahr aus dem Spiel heraus. Ilzer schmeckte eine diesbezügliche Frage Mittwochmittag nicht besonders. “Natürlich können und müssen wir im letzten Drittel bessere Lösungen finden und mit besseren Abstimmungen die Spiele vorher entscheiden. Daran arbeiten wir”, betonte er, sprach von einer “Phase” und bemerkte: “21 Punkte sind nicht so schlecht.” Die Vorstellungen an vorderster Front hängen laut dem Erfolgscoach maßgeblich vom Personal ab. “Wir haben Emegha verloren. Mani (Sarkaria) war viele Runden nicht fit. Jatta, der viel Speed hat, ist nach einigen Minuten in Lustenau ausgefallen. Wloda hat viel Potenzial, braucht aber Zeit für ein konstantes Level.”

Weil das kleine Heimstadion in Częstochowa nicht UEFA-tauglich ist, müssen die Polen ins eine Autostunde entfernte Sosnowiec ausweichen. Die Kulisse im 11.600 Fans fassenden Stadion dürfte dennoch nicht schlecht sein, der Verein bot Transfermöglichkeiten für einen symbolischen Zloty an. Sturm erwartete rund 450 Auswärtsfans beim ersten Gastspiel der Vereinsgeschichte in Polen gegen eine polnische Mannschaft.