Ilzer entschied sich für die Startelf vom 1:0 gegen Altach mit fünf Offensiven, formte seine bevorzugte Rauten-Formation zehn Tage vor Weihnachten aber zum Tannenbaum (4-3-2-1) um. Sporting klopfte schon nach wenigen Sekunden durch Nuno Santos beim prächtig parierenden Kjell Scherpen an, danach lieferte Sturm aber eine vor allem defensiv umsichtige Anfangsphase.

Dimitri Lavalee, der in Abwesenheit des verletzten Gregory Wüthrich gemeinsam mit David Affengruber die Innenverteidigung bildete, zeigte sich in der 27. Minute auch offensiv. Dem Kopfball des Belgiers nach Flanke von Tomi Horvat fehlte der Nachdruck. Es sollte die einzige ernst zu nehmende Chance der Gäste sein. Fast gleichzeitig kam schon die zweite gute Nachricht aus Polen, wo Atalanta durch Tore von Luis Muriel (14.) und Giovanni Bonfanit (26.) mit 2:0 führte. Der Grazer Polster wuchs auf drei Tore.

Muriel sorgt für das 3:0

Sporting war spielerisch haushoch überlegen, spielte gut doppelt so viele Pässe wie Sturm und legte eine Schlussoffensive in der ersten Hälfte hin. Matheus Reis riss nach Doppelpass und Übersteiger die Abwehr auf und bediente den in der Mitte lauernden Gyökeres (39.). Der Jubel im spärlich besuchten Jose Alvalade war noch nicht verstummt, da legte der Torschütze beinahe das 2:0 nach. Der schwedische Teamstürmer scheiterte mit dem Kopfball an der Stange. Beim möglichen Nachschuss schlug Daniel Braganca ein Luftloch.

Es blieb für Sturm auch zur Halbzeit ein Tanz auf der Rasierklinge. Zwar blieb Gyökeres mit zwei Kollegen in der Kabine, und Sporting schien Milde walten zu lassen. Die Grazer aber zeigten sich bei Eckbällen verwundbar. Manprit Sarkaria fälschte einen bereits unangenehmen Kopfball des am ersten Pfosten postierten Goncalo Inacio mit dem Scheitel ab (60.). Zehn Minuten später hatte Sebastian Coates die alleinige Lufthoheit, den Stangenkopfball bugsierte Inaciao über die Linie.

Das Kalt-Warm im Schneckenrennen setzte sich fort. Muriel erhöhte in Sosnowiec zeitgleich auf 3:0 für die Gäste (72.). Sturm wirkte angeknockt, lief nach Defensivwechseln fast nur noch hinterher und war außerstande, spielerische Lösungen zu finden. Eine Schlussoffensive fand nicht statt. Musste sie an diesem Tag auch nicht, weil die Italiener sogar noch das 4:0 folgen ließen.