Schon länger wurde darüber spekuliert – nun ist es Gewissheit! Rasmus Höjlund verlässt Sturm Graz und wechselt nach Italien zu Atalanta Bergamo. Das Sturm-Talent wurde nur sieben Monate nach der Erwerbung von Kopenhagen für 17 Millionen Euro verkauft. Damit hat man einen Rekordtransfer getätigt. Den bisherigen internen Rekordverkauf hat Kelvin Yeboah mit 6,5 Millionen Euro aufgestellt. Dieser wechselte im Jänner ebenfalls nach Italien zum späteren Serie-A-Absteiger Genoa wechselte. Auch diesen hatte Schicker nur kurz zuvor für etwa ein Zehntel der späteren Summe von Ligakonkurrent WSG Tirol verpflichtet.Die Ablöse für Höjlund könnte sich durch Boni noch auf 20 Millionen Euro erhöhen.

“Es steht außer Frage, dass wir Rasmus gerne weiter hier in Graz gesehen und sportlich noch weiter geformt hätten”, sagte Schicker. “Schlussendlich muss man allerdings klar festhalten, dass wir ihm den Transfer in eine der Top-Ligen Europas nicht verwehren wollten, auch wenn der sportliche Verlust natürlich schwer wiegt.” Für Sport-Geschäftsführer Thomas Tebbich war eines klar: “Die Rekordablösesumme ist ein eindeutiges Indiz für unsere kontinuierliche, hervorragende Arbeit und wird uns weitere Schritte in der Gesamtentwicklung des Vereins ermöglichen.”

Ligaintern ist dies der mit Abstand teuerste Verkauf eines Nicht-Salzburgers. Dieses Ranking hatte zuvor Maximilian Wöber mit seinem Wechsel von Rapid zu Ajax Amsterdam um kolportierte 8,1 Mio. Euro fünf Jahre lang angeführt. Salzburg bewegt sich mittlerweile regelmäßig an und über Höjlund-Sphären. Transfers des Ligakrösus miteingeschlossen, landet Höjlund mit 17,0 Mio. (vorerst) außerhalb der Top zehn.

Sturm auf Abgang gut vorbereitet

“Rasmus hat extrem abgeliefert in den acht Monaten und eine richtig gute Entwicklung genommen”, erklärte Schicker angesichts von zwölf Höjlund-Toren in 21 Spielen. “Das zeigt, dass unser Trainer richtig gut mit jungen Spielern arbeiten kann. Das ist unser Weg, den wollen wir weiter konsequent gehen”, sagte Schicker und kündigte an, den Abgang auffangen zu wollen. “Wir haben die Augen offen, wir wollen auch auf der Neuner-Position was machen. Wir wissen aber auch, dass am Mittwoch das Transferfenster zugeht. Der Plan ist schon, dass wir diese Position nachbesetzen.”

Sturm sei gut vorbereitet und beginne nicht erst heute zu scouten. “Das ist schon im Hintergrund passiert.” Sportlich sei es “natürlich ein herber Verlust”, merkte Schicker an. Es gebe jedoch auch die Seite des Spielers. “Man hat gemerkt, wie sich der Verein um Rasmus bemüht hat.” Mit dem Niederländer Emanuel Emegha (19) holten die Grazer erst unlängst einen Stürmer mit Potenzial dazu. Zudem bewies Milan Toth (20) mit bisher fünf Saisontoren für Sturms zweite Mannschaft seinen Torriecher.