Erleichterung pur beim VfB Stuttgart. Die Schwaben konnten sich mit einem 2:1 Sieg gegen den 1. FC Köln den Klassenerhalt sichern, während die Hertha in die Relegation muss. Ausgerechnet Sasa Kalajdzic legte mit seinem Führungstreffer den Grundstein für diesen Erfolg, nachdem er 24 Sekunden zuvor einen Elfmeter verschossen hat. Doch die anschließende emotionale Ehrenrunde könnte auch schon die Verabschiedung von den Stuttgarter Fans gewesen sein. Wie es nach dem Klassenerhalt weitergeht, ließ der ÖFB-Teamstürmer offen. Der Zwei-Meter-Mann war 2019 von der Admira nach Stuttgart gewechselt, sein Vertrag läuft aber nur noch ein Jahr. Selbst Bayern München soll den Wiener als möglichen Ersatz für Robert Lewandowski jagen.

Dass Kalajdzic Torjäger-Qualitäten hat, bewies der ÖFB-Stürmer schon in der Vorwoche gegen Bayern beim 2:2. Für den Stürmer, der die erste Saisonhälfte wegen einer Schulterverletzung verpasst hatte, war es das fünfte Tor in den jüngsten neun Ligaeinsätzen. Von Trainer Pellegrino Matarazzo war Kalajdzic schon vor Wochen als der Mann auserkoren worden, der Stuttgart zum Klassenerhalt schießen sollte. Der Wunsch ging in Erfüllung. Nach Spielende brachen bei den VfB-Fans alle Dämme, auch der ÖFB-Internationale wurde auf diversen Schultern durchs Stadion getragen. Einen Zusammenhang mit einem möglichen Kalajdzic-Abschied wollte Sportdirektor Sven Mislintat nicht erkennen: “Ich denke, dass seine Emotionalität auch mit dem Verlauf dieses Spiels zusammenhängt. Ich sah auch sehr emotional aus und wechsle den Club nicht.”

Allerdings könnte der VfB in diesem Sommer mit seinem Torjäger noch Geld verdienen. Insgesamt könnten es mehr als 20 Millionen Euro sein. Nach seinem Wechsel zu Stuttgart zog er sich zunächst einen Kreuzbandriss zu. Nach dem Aufstieg gelang ihm in der Vorsaison mit 16 Ligatoren der ganz große Durchbruch. Nun ist die Zeit reif für den nächsten Schritt.

Neben Kalajdzic werden auch andere VfB-Akteure wie Borna Sosa oder Orel Mangala bei Spitzenvereinen gehandelt. “Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann würden wir gerne keinen Spieler abgeben müssen und eine schwarze Null schreiben. Aber das ist für einen Verein wie den VfB im Moment nicht realistisch”, erklärte Mislintat. Der Sportchef dürfte wie Trainer Matarazzo trotz der Zitterpartie um den Klassenerhalt bleiben. Mislintat: “Ich finde, es macht Sinn, dass man sich hinsetzt und Thematiken analysiert. Wir sind bereit, Fehler zu korrigieren.”