Eigentlich könnte Südkorea ja aufatmen. Über einen stockenden Impffortschritt muss das asiatische Land etwa nicht klagen. Kaum ein westeuropäisches Land hat so viele Bürger geimpft. In der EU wäre Südkorea an zweitbester Stelle, noch vor Spanien.

Neusten Daten zufolge sind sogar knapp 91 Prozent der Einwohner Südkoreas über zwölf Jahren (!!) geimpft. Das Impfen schreitet hier also in allen Altersgruppen munter voran. Und das ist nicht alles.

Auch beim Infektionsgeschehen wäre Südkorea in Europa der Musterschüler: Die Sieben-Wochen-Inzidenz pro einer Million Menschen ist niedriger als in ganz Westeuropa. Sie beträgt gerade mal ein Zehntel des EU-Schnitts.

Doch wer glaubt, Südkorea würde nun seine Anti-Corona-Maßnahmen zurückfahren, der hat sich getäuscht. Von Entspannung ist im Land rein gar nichts zu bemerken, im Gegenteil.

Verschärfung der Corona-Maßnahmen bis 16. Jänner

So verlängert Südkorea etwa die seit Mitte Dezember geltenden strengeren Vorschriften zur Bekämpfung der Omikron-Variante bis zum 16. Jänner – und die haben es in sich. Nicht mehr als vier Geimpfte dürfe sich treffen – Geimpfte, wohlgemerkt, nicht etwa Ungeimpfte. Zum Vergleich: In Österreich dürfen sich ungeimpfte Bürger immerhin zu zehnt treffen, denn bei bis zu zehn Personen ist kein 2G-Nachweis erforderlich. Sofern alle Teilnehmer eines Treffens geimpft oder genesen sind, darf ihre Zahl sogar 25 betragen.

Eine Sperrstunde für die Gastronomie gibt es in Südkorea ebenfalls, doch während sie hierzulande um 22 Uhr beginnt, müssen in Südkorea Restaurants und Bars schon um 21 Uhr schließen.

Milder Krankheitsverlauf bei Omikron-Variante

Bemerkenswert: Die jüngsten Meldungen über Omikron sind ein weiterer Grund zur Hoffnung – der eXXpress berichtete. Allerorts belegen Daten einen milderen Krankheitsverlauf, weshalb selbst Spanien oder Großbritannien trotz hoher Inzidenz auf einschneidende Anti-Corona-Regeln verzichten. In Südkorea ist hiervon noch nichts zu bemerken.

Fazit: Ein großer Teil der Südkoreaner ist bereits geimpft, was ihnen aber zurzeit nichts “nützt”. Teils gelten für sie sogar noch strengere Maßnahmen als in Österreich für Ungeimpfte . . .