Wirbel um Sven Voss. Der ZDF-Moderator war beim Spiel zwischen Australien und Kanada (4:0) im Einsatz. Australien führte zur Halbzeit bereits mit 2:0. Schiedsrichterin Stéphanie Frappart nahm den dritten Treffer der Australierinnen zurück, nachdem zuvor der VAR (Videoschiedsrichter, Anmerkung) zum Einsatz kam. Diese Entscheidung verkündete die Schiedsrichterin gemäß den neuen FIFA-Regeln via Lautsprecher.

Voss kommentierte die Szene und meinte: “Süße Stimme, aber das nur nebenbei.” Voss musste für diesen Spruch heftige Kritik einstecken, vor allem auf Twitter. Sportjournalist Maximilian Rieger schrieb etwa: “Damit geht der heutige Wim-Thoelke-Preis für Sexismus in der Sportberichterstattung an ihn.”

Thoelke war einst Kommentator und Showmaster. Bei einem Frauen-Länderspiel 1970 meinte er einst: “Die Zuschauer brauchen sich gar nicht aufzuregen, die Frauen waschen doch ihre Trikots selber. Wenn die Männer in den Schlamm fallen würden, das wäre schlimm, denn dann müssten die Frauen zuhause waschen. Ja und decken, decken, nicht Tischdecken, Mann decken. Frei von allen kleinlichen Sorgen um Haushalt, Mann und Kinder spielt der Libero da hinten.”

Voss reagierte gegenüber der “Bild” auf die Vorwürfe und betonte: “Seit mehr als zehn Jahren kämpfe ich jetzt für Frauenfußball, rede mit meinen Expertinnen über Frauen im Fußball, Gleichberechtigung, Equal Pay bis hin zu Menstruation im Leistungssport. Jetzt soll ein unüberlegtes, flapsiges Adjektiv meine Haltung zum Frauenfußball widerspiegeln? Nein. Kommt trotzdem nicht wieder vor.”