Eine Unterscheidung ist nicht immer einfach. Sowohl bei einer Corona-Infektion als auch bei Grippe oder einer Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) handelt es sich um Atemwegs-Erkrankungen. Auch wenn die Virenstämme unterschiedlich sind, ähneln sich die Krankheitssymptome stark: Trockener Husten, Fieber, Abgeschlagenheit, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen und Schnupfen treten häufig bei allen drei Erregern auf. Hinzu kommt, dass alle drei Erkrankungen sehr variabel verlaufen können und sich die Symptome von Mensch zu Mensch unterscheiden.

Neue Corona-Varianten nicht gefährlicher als die bekannten

Doch auch wenn sich die Krankheitsbilder oft ähneln, gibt es vor allem bei Corona Besonderheiten: Mit Eris (EG.5) und Pirola (BA.2.86) sind im Herbst 2023 andere Varianten von Corona in Umlauf als vor einem Jahr oder zu Beginn der Pandemie. Dem deutschen Robert-Koch-Institut zufolge liegt der Anteil von Eris bei etwa 55 Prozent.

Vor allem bei Pirola treten ungewöhnliche Symptome auf. Bei manchen Menschen können neben den üblichen Covid-Symptomen auch Hautausschläge, rote und wunde Finger sowie Zehen oder juckende und gerötete Augen auftreten. Ebenso berichten Betroffene von Durchfall sowie Geschwüren und Schwellungen im Mund und auf der Zunge. ist bislang weniger verbreitet, wurde aber inzwischen mehrfach nachgewiesen.

Sowohl Eris als auch Pirola stammen von der Omikron-Sublinie BA.2. ab. Gefährlicher als die bisherigen Varianten sind sie aber nach Einschätzung von Virologen nicht, aber ansteckender, zumindest die Eris-Variante. Einen wichtigen Hinweis darauf, ob man sich mit Corona oder doch einem anderen Virus infiziert hat, kann der Krankheitsverlauf zeigen: Während sich eine Grippe häufig sehr schnell entwickelt, man sich quasi sofort krank fühlt und hohes Fieber bekommt, ist der Krankheitsverlauf bei einer Corona-Infektion häufig langsamer. Hier verschlechtert sich der Zustand der Patientinnen und Patienten in der Regel über mehrere Tage hinweg. Bei RSV beginnt die Erkrankung meist mit Schnupfen und Fieber. Bei einigen Kindern entwickeln sich dann Husten und eine Keuchatmung.

Grippe oder Corona: Letztlich macht es keinen Unterschied

Letzte Sicherheit bringt letztlich nur ein Corona-Test. Aber: “Aktuell macht es eigentlich keinen Unterschied, ob man Corona oder die Grippe hat oder an anderen Viren erkrankt. Daher ist Testen nicht notwendig”, sagte Immunologe Carsten Watzl von der TU Dortmund dem Gesundheits- und Fitnessmagazin “Fitbook”. “Es geht aktuell nicht mehr darum, die Infektion zu verhindern, sondern die schwere Erkrankung.”