Die Serie an Massenschlägereien begann bereits vergangenen Donnerstag in Castrop-Rauxel, 30 Kilometer von der Großstadt Essen in Nordrhein-Westfalen entfernt. Dort verabredeten sich zwei Familien über Facebook zu “einer Aussprache”. Vorausgegangen war eine Alltagssituation. Ein Libanese hatte ein afghanisches Kind aus der Nachbarschaft wegen Lärms gemaßregelt.

Zu der “Aussprache” tauchten zum verabredeten Zeitpunkt plötzlich 80 Männer auf dem Parkplatz eines Supermarktes auf. Augenzeugen filmten, als plötzlich Fäuste flogen und die ersten Mitglieder der Clan-Familien Messer zogen und aufeinander losgingen. Schon nach wenigen Minuten lag ein erstes Opfer blutüberströmt auf dem Asphalt, doch die Schlägerei wurde immer brutaler.  Die syrischen und libanesischen Kontrahenten attackierten sich sogar mit Macheten.

Die Bilanz des ersten Aufeinandertreffens: Sieben Verletzte, davon zwei schwer und ein Syrer (23) mit Bauchstich in Lebensgefahr. Doch das reichte den Familien offenbar noch nicht. Am nächsten Tag traf man sich wieder. Erneut attackierten sich in Castrop-Rauxel bis zu 80 Mann. Gleichzeitig weitere sich der Streit der beiden Migranten-Clans auf die Stadt Essen aus.

Schusswaffen und Macheten sichergestellt

In der Innenstadt prallten gleich mehrere Hundert Personen aufeinander, die Politei rückte zum Großeinsatz aus, ein Hubschrauber kreiste über der City. 116 Teilnehmer der gewalttätigen Auseinandersetzung wurden kontrolliert, teils vorübergehend festgenommen. Bei der Durchsuchung von 24 Fahrzeugen wurden Schusswaffen, Messer und Macheten sichergestellt.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Herbert Reul (CDU) hat inzwischen ein härteres Vorgehen gegen die ausländischen Familien-Clans angekündigt.