Wie berichtet, hat der Mitarbeiter einer SPÖ-Bezirksvertretung mindestens vier Frauen sexuell belästigt. Auf einem Grillfest der Partei zum “Tag der Arbeit” ergriff eine Genossin aus Angst sogar die Flucht vor dem übergriffigen Parteifreund.

Zwei Jahre später bestätigte das SPÖ-Schiedsgericht die sexuellen Übergriffe, sprach von parteischädigendem Verhalten des Funktionärs – und beließ es bei einer Rüge. Bis heute ist der Grapscher “ordentliches” Parteimitglied.

Dagegen läuft nun die Sektion Acht der Wiener SPÖ Sturm: “Auch in der SPÖ muss die Konsequenz für einen sexuellen Übergriff sein, dass der Täter ausgeschlossen wird”, schreiben die Mitglieder. Die Sektion will sich dafür einsetzen, dass der erstinstanzliche Spruch des Schiedsgerichts beeinsprucht wird. “In der SPÖ hat sexuell übergriffiges Verhalten absolut keinen Platz”, sagt Sektionschefin Lea Six.

Auch die Sprecherin der SPÖ-Bundesfrauen im Nationalrat, Eva-Mari Holzleitner, hat sich klar positioniert: “Wer übergriffig ist, ist kein Genosse. Die Zusammenarbeit in der SPÖ soll für alle in einem sicheren Rahmen möglich sein, schrieb sie auf Twitter.

Die Wiener Parteiführung – also auch der Wiener SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Ludwig – schwieg bisher zu diesem skandalösen Fall.