
Tag 3: Promi-Auflauf beim Strache Prozess
Beim dritten Prozesstag im Straflandesgericht Wien werden durchaus prominente Zeugen erwartet. Den Auftakt macht um 9 Uhr im großen Schwurgerichtssaal FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch, die wohl über Gespräche mit Strache über das Thema befragt werden wird. Geladen ist u.a. auch Ex-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ).
Vor der für 11.30 Uhr geplanten Einvernahme der ehemaligen Ressortchefin wird ein FPÖ-Klubmitarbeiter wohl u.a. zur Entstehung jenes FPÖ-Initiativantrags befragt werden, der die Einbindung sämtlicher Privatkliniken in den PRIKRAF zum Vorschlag hatte. Am Nachmittag folgen als Zeugen zwei ehemalige Kabinettschefs aus den damaligen Kabinetten Hartinger-Kleins und Straches. Den Abschluss macht dann der Ex-Generalsekretär Straches im Vizekanzleramt, Roland Weinert.
Urteil für Freitag geplant
Ebenfalls Thema werden dürfte die Diskussion um eine angebliche weitere 2000-Euro-Spende des wegen Bestechung mitangeklagten Klinik-Betreibers Walter Grubmüller, die die Staatsanwaltschaft am Mittwoch erstmals ins Spiel gebracht hatte. Richterin Claudia Moravec-Loidolt peilt für Freitag ein Urteil an – ob sich der Fahrplan ausgehen wird, ist aber offen. Kern der Anklage ist der Vorwurf, Strache soll dafür gesorgt haben, dass Grubmüllers Klinik während der türkis-blauen Koalition in den sogenannten Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds (PRIKRAF) aufgenommen wurde. Als Gegenleistung für Änderung des ASVG und des PRIKRAF-Gesetzes soll Grubmüller der Bundes-FPÖ am 29. August 2017 eine Spende von 10.000 Euro überwiesen haben. Beide Angeklagte bestreiten die Vorwürfe. (APA)
Kommentare
Gibt es eigentlich ein generelles Verbot an die FPÖ Parteispenden zu geben, oder wie ist das zu verstehen.
Warum darf jemand nicht 2000 Euro an eine Partei, die im Nationalrat vertreten ist – also nicht illegal ist -, spenden ohne deswegen vor Gericht zu landen?
Kommen jetzt alle Spender mit Spenden ab 2000 Euro in den letzten Jahren an politische Parteien vor Gericht, oder gibt es da ein Spezialgesetz exklusiv für die FPÖ, dass das jeweils vor Gericht gerechtfertigt werden muss?
Das darf ja alles nicht mehr wahr sein.