Montag, der 29. November: Für die Austria ein äußerst wichtiger Tag, zumal es um die Zukunft und die Existenz des Vereins geht. In der Verwaltungsratsitzung am Abend soll entschieden werden, wer der neue Investor der Wiener Austria ist. Club-Vorstand Gerhard Krisch versprach am Sonntag im Gespräch mit “Sky” Klarheit und demnach einen Abschluss  in der noch unter seinem Vorgänger gestarteten Investorensuche. “Am Montag werden wir uns für einen der drei Investoren entscheiden”, sagte Krisch.

In zwei von drei Fällen würden dann Details auf Deutsch ausverhandelt werden. Entweder mit einer heimischen Gruppe, der unter anderem Ex-LASK-Vize Jürgen Werner sowie Teile des derzeitigen Präsidiums angehören sollen, oder mit dem deutschen Unternehmer Utz Claassen, dem Kurzzeit-Präsidenten von Hannover 96 und ehemaligen Besitzer von Real Mallorca. Als dritter Interessent gilt die portugiesische Bravo Group von Ivan Bravo, dem Chef der Aspire Academy in Katar und Ex-“Strategiedirektor” von Real Madrid.

Bundesliga will Finanzkennzahlen am Dienstag veröffentlichen

Am Dienstag will die Bundesliga die Finanzkennzahlen der einzelnen Clubs veröffentlichen. Und wird das ohne aktuelle Daten der Austria tun. “Das ist für mich aufgrund der Bedeutung der anderen Themen ein kleines Nebengeräusch”, sagte Krisch.

Unabhängig davon ist die Austria seit Oktober den für die kommende Lizenzvergabe maßgeblichen Jahresabschluss samt Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers säumig. Je länger die Liga im Unklaren gelassen wird, desto drakonischer könnte die Sanktion im Lizenzentscheid für die kommende Saison ausfallen, ist aus Bundesligakreisen zu vernehmen. Die Unterlagen werde man nachreichen, sobald die Investorensache abgeschlossen ist, versprach Krisch. Drängend bleibt die Insolvenzfrage, denn bis zur finalen Abgabe der Lizenzunterlagen Anfang März müsste ein allfälliger “Corona”-Sanierungsplan gerichtlich abgesegnet sein.

Sieg gegen Sturm Graz gibt vor Derby Selbstvertrauen

Immerhin konnte man bislang auf sportlicher Ebene seine Hausaufgaben erfüllen. Nach dem 2:1 Sieg gegen Sturm Graz konnten die Veilchen vor dem Derby am kommenden Sonntag gegen Rapid Selbstvertrauen tanken. “Wir haben sehr gut gespielt, die Chancen auch verwertet, aber nach der Roten Karte musst du das Spiel frühzeitig entscheiden,” meinte Austria-Trainer Manfred Schmid. Bei der Austria sei man laut Schmid vom jungen Weg absolut überzeugt. Dass mit Huskovic und Aleksandar Jukic zwei Eigengewächse trafen, wurde als Etappenziel gewertet.

Anders hingegen wird die Stimmung bei Sturm Graz sein. Die Grazer sind seit acht Pflichtspielen ohne Sieg. Christian Ilzer vermisste einmal mehr “Spritzigkeit und Wendigkeit”, spielerische Vorteile gegenüber der Austria konnten die offensive Harmlosigkeit (nur zwei Torschüsse) nicht kaschieren. “Brutal” sei die Serie von acht sieglosen Spielen, mit der Sturm nun konfrontiert ist, so der Trainer. In der Europa League treffe sein Team auf Gegner außer Reichweite und am Wochenende schaffe man es nicht, “die Meisterschaftsspiele mit einer Souveränität zu gewinnen, wo man vielleicht nicht immer das Maximum an Kräften braucht. So weit sind wir noch nicht. Das müssen wir einsehen.”

Bereits am Mittwoch gibt es für die Ilzer-Truppe wieder die Chance, in die Erfolgsspur zu kommen. Das durch einen Corona-Cluster von Sturm selbst verschuldete Nachtragsspiel in Altach steht auf dem Programm. Danach folgt das Heim-Doppel gegen Admira und Monaco, und zum Jahreskehraus ein Auswärtsspiel in Klagenfurt.