Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges wurde die Debatte rund um die Neutralität immer öfter entfacht. 84 % der Österreicher wollen laut dem Umfrageinstitut INSA an ihr festhalten. Diese Meinung teilt auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP): Es ist ganz klar: Wir sind militärisch neutral, aber wir sind nicht politisch neutral, betont nun Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) im Interview mit eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt.

Wir sind uns sehr klar darüber, was wir tun und was wir nicht tun. Wir unterstützen die Ukraine, aber wir tun dies auf finanzielle und humanitäre Art und Weise. Wir nehmen unter anderem Vertriebene aus der Ukraine auf. Wir liefern jedoch auf keinen Fall Waffen und wir bilden auch keine Soldaten aus, so die Verteidigungsministerin.

"Unklug gegen das Volk zu regieren"

Dies sei von Kriegsbeginn an klar gewesen und ist auch sehr richtig so. Wir wissen, wie die Österreicher die Neutralität sehen und ich glaube persönlich, dass es nie klug ist, gegen das Volk zu regieren, betonte Tanner weiter.

1200 Soldaten in friedenserhaltenden Missionen tätig

Auf der anderen Seite brauchen wir unser Licht jedoch nicht unter den Scheffel zu stellen. 1200 österreichische Soldaten sind aktuell in friedenserhaltenden Missionen tätig. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es zwar logisch, den Blick nur auf die Ukraine zu richten, doch auch Regionen wie der Westbalkan sind instabil. Dort leistet das österreichische Militär einen sehr großen Beitrag zum Erhalt des Friedens, so die Ministerin.

eXXpress-Chefredakteur im Interview mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

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