Neben der andauernden Coronapandemie belastet noch eine weitere anhaltende Krise die Wirtschaft schwer: Der Chipmangel. Besonders schwer betroffen ist die Automobilbranche, hier müssen manche Hersteller sogar ihre Produktion pausieren. Auch die Elektronikbranche stöhnt aufgrund langer Lieferzeiten, gefragte Produkte wie beispielsweise die Sony Playstation 5 ist aktuell so gut wie nicht verfügbar und wird dies wohl noch länger nicht sein. Es gibt viele Gründe dafür, dass die Lage in Sachen Chips sich so darstellt, wie sie es tut – doch nun soll ein Hauptschuldiger gefunden worden sein. Einige taiwanesische Hersteller, die PCs, Smartphones und andere Geräte produzieren, stellen Texas Instruments an den Pranger.

Wem dieser Name bekannt vorkommt, der denkt vielleicht an Schulzeiten zurück: Denn das US-Unternehmen, ist hierzulande vor allem als Hersteller von Taschenrechnern bekannt. Wie der taiwanesische Branchendienst “DigiTimes” nun behauptet, soll aber genau Texas Instruments der Grund allen Übels für die weltweite Chip-Knappheit sein.

Ist Texas Instruments wirklich die Wurzel allen Chip-Übels?

Texas Instruments ist der Marktführer bei Analog-Chips. Diese eher simplen Schaltungen sind in quasi allen Elektronikgeräten verbaut und für die Spannungsregulierung zuständig. Sie gewährleisten, dass alle anderen Komponenten und Prozessoren mit der jeweils passenden Spannung einwandfrei versorgt werden.

Laut dem Bericht von DigiTimes hält sich der US-amerikanische Chip-Hersteller mit dem Ausbau von Produktionskapazitäten zurück. Folglich komme die Verfügbarkeit dieser Analog-Chips immer mehr unter Druck. Das münde wiederum in extrem langen Lieferzeiten bei Analog-ICs und verzögere die Fertigung von PCs, Notebooks und vielen anderen Elektronikprodukten.

Besonders niedrige Lagerbestände bei US-Hersteller

Auch der Vize-Chef von Computerhersteller ASUS hat erst kürzlich einen US-Zulieferer für die Verzögerungen verantwortlich gemacht, wie “WinFuture” berichtet. Er habe zwar mit dem Finger auf einen US-Chip-Hersteller gezeigt, aber keinen Namen genannt. Nach dem nunmehrigen DigiTimes-Bericht, dürfte klar sein, wen er gemeint hat.

Tatsächlich hat Texas Instruments bei der Präsentation seiner Quartalszahlen bekannt gegeben, dass die Lagerbestände des Chip-Hersteller besonders niedrig seien. Das sei auch der Grund, warum die Geschäftsergebnisse niedriger ausfallen als erwarten und die mit Kunden vereinbarten Zeitpläne für Lieferungen zum Teil nicht eingehalten werden können.