Viele Österreicher, die noch vor kurzem seine Fans waren, würden ihn jetzt gerne im Gefängnis sehen: Am 8. Februar steht Florian Teichtmeister, der Kaiser-Darsteller im neuen Sisi-Film “Corsage”, in Wien vor Gericht. Die Anklage – der eXXpress berichtete – wirft ihm den Besitz von 58.000 Dateien mit Darstellungen von sexuell missbrauchten Kindern vor, Teichtmeister ist geständig. 13 Jahre lang hat der Darsteller, der auch als TV-Kommissar in der Serie “Die Toten von Salzburg” Verbrecher jagte, die im Darknet gesuchten Bilder auf 22 Datenträgern gesammelt.

Der linkslastige Burgschauspieler, der bei mancher Gala als Redner die für ihn angeblich so wichtige Moral betont hat, ließ im Interview mit ORF III tief blicken – der TV-Talk fand vor zwei Jahren statt, als Teichtmeister bereits jahrelang Fotos sexuell missbrauchter Kinder gesammelt hat.

Der Burgtheaterschauspieler und TV-Kommissar Florian Teichtmeister (43)

Irritierende Aussagen im Interview

In diesem TV-Gespräch, das kurz vor Beginn der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft stattgefunden hat, sagt der Burgschauspieler Sätze, die jetzt, mit dem aktuellen Wissen über seine Taten massiv irritieren. So erzählt Florian Teichtmeister etwa der Moderatorin über sein Engagement für die Mozart-Oper “Zauberflöte” in Berlin 2019: “Bei Papageno ist das junge Ballett – also die Ballettkinder – durch das Haus gelaufen. Und sie haben mich gesehen und einer rief: ,Da ist Papageno’, die anderen haben dann gelacht. Ja, wenn ein Kind am Abend lacht – dann ist es das.”

Der Wiener Burgtheater-Schauspieler lebte also noch vor wenigen Monaten in diesem ORF-Interview seine ganz große Rolle: Der geheime Kinderporno-Sammler als Kinderfreund.

Im ORF im März 2021 als Interview-Gast: Kaiser-Darsteller Florian Teichtmeister

"Ich weine manchmal ganz gerne"

Noch weitere Szenen in diesem TV-Talk mit Florian Teichtmeister lassen einen nun den Kopf schütteln: So nennt der jetzt Angeklagte seine wahre Lieblingsrolle – das sei “Indiana Jones, wegen dem abenteuerlustigen guten Charakter” dieser Figur.

Und bei der jetzt aktuellen Bewertung des ORF-Interviews ist nie ganz sicher, was Teichtmeister spielt und was von ihm echt ist. So meint der Kaiser-Darsteller: “Ich weine manchmal ganz gerne. Am liebsten, wenn ich dafür bezahlt werde.”

Auch spricht er über seine eigene Kindheit: “Ich war ein sehr einsames Kind. Aber nicht, weil die anderen Kinder nicht mit mir spielen wollten. Es war umgekehrt.”

Manche Sätze Teichtmeisters klingen dann wieder sehr glaubhaft: Er schätze seine “Kraft sich nicht dumm, taub und blind zu stellen und trotz der Schmerzen, die das Leben mit sich bringt, weiter zu lieben, weiter zu schauen, sehenden Auges in die nächste Katastrophe zu laufen. Das berührt mich sehr”.

Teichtmeister ließ sich noch im Sommer des Vorjahres bei Filmfestivals feiern

Strafrahmen: Maximal nur zwei Jahre Haft

In den Social-media-Foren tobt mittlerweile eine heftige Debatte um den Strafrahmen für den Besitz von Kinderpornografie. Dass Florian Teichtmeister jetzt beim Prozess eine Maximal-Strafe von nur zwei Jahren Gefängnis droht, halten viele Österreicher für entsetzlich – immerhin wären für das Erstellen dieser Bilder tatsächlich lebende Kinder zu sexuellen Handlungen gezwungen worden.

Ebenso intensiv wird ein mutmaßliches Versagen der Kontrollorgane diskutiert: Weder die Burgtheater-Führung, noch der prominent mit der Bundespräsidenten-Gattin besetzte Aufsichtsrat, noch die Bundestheater-Holding und auch nicht die Macher der Sisi-Neuverfilmung “Corsage” wären intensiv den bekannten Vorwürfen gegen Teichtmeister nachgegangen – der Schauspieler konnte so monatelang trotz laufender Ermittlungen der Justiz weiterarbeiten, und er ließ sich sogar noch im Sommer des Vorjahres auf dem roten Teppich einiger Filmfestivals beklatschen.

Was meinen Sie: Sind die Strafen für den Besitz von Kinderpornografie zu gering?