Carlos Alcaraz kann wieder die Spitze der Tennis-Weltrangliste erobern. Der spanische Tennis-Jungstar verteidigte seinen Titel beim Masters-1000-Tennisturnier in Madrid erfolgreich. Nun steht Alcaraz vor der Rückeroberung der Weltranglistenspitze. Der Spanier liegt nur noch fünf Punkte hinter dem führenden Novak Djokovic platziert, würde er den Serben selbst bei einer Startniederlage diese Woche in Rom überholen. Grund dafür ist, dass Alcaraz im Vorjahr in Italiens Hauptstadt nicht dabei war und nun voll punkten kann, Djokovic hingegen hat als Titelverteidiger nur zu verteidigen.

Alcaraz steht vor seinem ersten Antreten in Rom (8. bis 21. Mai). Davor gab der Tennis-Star preis, dass er nach seinem verletzungsgeplagten Saisonstart nun zu hundert Prozent groß denkt und motiviert ist, sein Spiel in Richtung French Open weiter zu verbessern. “Ich bin ein ambitionierter Kerl und gehe voll auf den Rom-Titel los”, sagte der seit der Vorwoche 20-jährige Iberer nach Gewinn seines zehnten Karriere-Titels auf der Tour, errungen durch einen harterkämpften Dreisatzerfolg über den “Lucky Loser” Jan-Lennard Struff. Der Deutsche steht als Ranking-28. so gut wie noch nie da.

Erst im Endspiel war gegen den einmal mehr übermächtigen Alcaraz Endstation. “Ich weiß, dass ich die Fähigkeit habe, in wichtigen Momenten gut zu spielen”, sagte der Spanier selbstbewusst darüber. “Ich bin ein Spieler, der unter Druck und auf der großen Bühne wächst. Ich liebe es, verschiedene Dinge in diesen Momenten zu machen und mich an dem zu orientieren, was mir meine Gegner entgegensetzen. Ich bin ein Spieler für die Finali. Ich habe 13 gespielt und 10 davon gewonnen.” Außer Alcaraz hat nur sein Landsmann Rafael Nadal in Madrid in zwei Jahren hintereinander gewonnen.

Auftritt von Thiem bei French Open nicht fix

Derzeit ist allerdings mehr als fraglich, ob der 14-fache Paris-Sieger für Alcaraz heuer ein ernsthafter Gegner sein wird. Sein Landsmann hat seit den Australian Open im Jänner aufgrund einer Verletzung nicht mehr gespielt. Auch in dieser Woche wird Nadal in Rom nicht am Center Court stehen. Der im Vorjahr zurückgetretene Roger Federer fühlt mit seinem langjährigen Konkurrenten mit. “Es wäre brutal, es wäre hart für das Tennis, falls Rafa nicht dabei sein könnte”, meinte der Schweizer am Rande des Formel-1-Grand-Prix in Miami. Nadal hat seit seinem Debüt im Jahr 2005 kein einziges Mal in Roland Garros gefehlt.

Auch ein Auftritt von Dominic Thiem im Hauptbewerb der French Open ist alles andere als sicher. Für ihn gibt es die Option eines Nachrückers, über die Qualifikation oder per Wildcard. In dieser Woche wird der Niederösterreicher den Mauthausen-Challenger als Weltranglisten-96. in Angriff nehmen.