Anfang November sorgte die frühere Weltranglistenerste im Doppel Peng Shuai für Aufregung. Im sozialen Netzwerk Weibo veröffentlichte sie Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker. Kurz darauf wurde der Post wieder gelöscht. Daraufhin verschwand sie aus der Öffentlichkeit. portler, Politiker und Menschenrechtler äußerten ihre Sorge um das Wohlergehen der Tennisspielerin. Am 21. November wurde dann ein virtuelles Gespräch der Tennisspielerin mit dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, veröffentlicht, in dem sie angab, dass es ihr gut gehe und sie sich in Sicherheit befinde.

Wenige Wochen später dementierte sie die Vorwürfe der sexuellen Belästigung. Peng Shuai (35) sei in ihrer Anfang November im sozialen Netzwerk getätigten Mitteilung missverstanden worden. Das bekräftigte sie noch einmal im Interview mit der französischen Sportzeitung “L’Equipe”. Die chinesische Tennisspielerin gab dabei an, dass dass sie nie jemanden eines sexuellen Übergriffs beschuldigt habe und dass sie selbst ihren Social-Media-Beitrag vom November, der eine solche Behauptung zu enthalten schien, gelöscht habe.

Peng Shuai beendet aktive Karriere

“Ich habe nie behauptet, dass mich jemand in irgendeiner Weise sexuell belästigt hat”, sagte Peng gegenüber “L’Equipe”. Auf die Frage, warum der Beitrag verschwunden sei, antwortete sie: “Ich habe ihn gelöscht.” Auf die Frage, warum sie ihn gelöscht habe, meinte Peng: “Warum? Weil ich es wollte.” Die Mails, die sie an die Spielerinnenorganisation WTA geschickt hat, seien ebenfalls von ihr selber verfasst worden, sagte sie. Sie sprach auch von einem “großen Missverständnis” nach ihrem Beitrag. “Ich möchte nicht, dass die Bedeutung dieses Beitrags weiter verdreht wird. Und ich möchte keinen weiteren Medienrummel darum.”

Peng Shuai äußerte sich außerdem zu ihrem Leben seit November. Sie sei nie verschwunden gewesen. Es sei ihr aber unmöglich gewesen, auf so viele Nachrichten zu antworten. “Aber mit meinen engen Freunden bin ich immer in engem Kontakt geblieben, ich habe mit ihnen diskutiert, ihre E-Mails beantwortet, auch mit der WTA gesprochen”, so die Chinesin, die beim Interview “in guter Verfassung erschien”, wie die zwei Journalisten, die das Gespräch führten, berichteten.

Gleichzeitig gab Peng ihren Rückzug aus dem Profitennis bekannt. Es sei unwahrscheinlich, dass sie aufgrund ihres Alters und der langen Trainingspause noch einmal antrete, wurde sie in einem in Peking gegebenen Interview zitiert. Ihre letzten Partien im Einzel und Doppel bestritt Peng im Februar 2020 beim Turnier in Katar. Im Rahmen der Olympischen Winterspiele hat sich Peng mit IOC-Präsident Thomas Bach am Samstag zum Abendessen getroffen.  Das bestätigte auch das Internationale Olympische Komitee. Während der Winterspiele werde Peng außerdem Wettkämpfe besuchen, hieß es. Schon am Samstag sei sie beim Curling gewesen.